Justiz

Ermittlungen gegen Ex-KZ-Wachmann

Außenlager des frühreren Konzentrationslagers Neuengamme Foto: imago

Die Generalstaatsanwaltschaft Celle hat die Ermittlungen gegen einen 94-jährigen früheren KZ-Wachmann übernommen, der aus den USA abgeschoben werden soll. Das niedersächsische Justizministerium habe die Behörde mit dem Verfahren betraut, weil es in Celle besondere Erfahrung mit der Bearbeitung von nationalsozialistischen Gewaltverbrechen gebe, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um den Verdacht der Beihilfe zum Mord.

Dem Mann wird den Angaben zufolge zur Last gelegt, als Wachmann in einem Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme nahe Meppen von Januar bis März 1945 Beihilfe zur Tötung von Gefangenen geleistet zu haben.

NEBENLAGER »Dieser Vorwurf bezieht sich insbesondere auf die Bewachung des Marsches zur Evakuierung der Nebenlager«, erläuterte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Noch sei die Sichtung der Akten nicht abgeschlossen und erst dann werde über das weitere Vorgehen in Deutschland entschieden.

Der beschuldigte Friedrich Karl B. lebt im US-Bundesstaat Tennessee. Im Februar hatte ein US-Gericht die Abschiebung des Deutschen angeordnet. Wenig später hatte das US-Justizministerium mitgeteilt, B. solle die Vereinigten Staaten verlassen, weil er 1945 »freiwillig als bewaffneter Gefängniswächter in einem Konzentrationslager gedient« und damit das Vorgehen des Nazi-Regimes unterstützt habe.

In dem Außenlager waren unter anderem Juden, Polen und Russen im Winter 1945 unter »grauenhaften« Bedingungen interniert gewesen und hatten »bis zur Erschöpfung und zum Tod« arbeiten müssen.

MARSCH Der Deutsche bewachte nach US-Angaben die Häftlinge im März 1945 auch nach der Auflösung des Außenlagers während des Marsches nach Neuengamme. Dabei waren »unter unmenschlichen Bedingungen« rund 70 Häftlinge ermordet worden.

Im April wurde bei der Beschwerdekammer der Einwanderungsbehörde im Namen von B. Berufung gegen die angeordnete Abschiebung eingelegt. Bis zu einer Entscheidung darüber könnten aber noch mehrere Monate vergehen, hieß es damals. dpa

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. verurteilt Terroranschlag in Sydney

Bei einem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien gibt es mindestens 15 Todesopfer. Der Papst findet deutliche Worte

 15.12.2025

USA

Ministerin: Silvester-Terrorattacke in Kalifornien vereitelt

Eine »linksextreme, propalästinensische, regierungsfeindliche und antikapitalistische« Gruppe soll Terroranschläge an der Westküste der USA vorbereitet haben

 15.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Dresden

Hauptverfahren gegen »Sächsische Separatisten«

Acht Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppe sollen sich vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden verantworten. An einem »Tag X« wollten sie laut Anklage gewaltsam an die Macht

 15.12.2025

Oranienburg

Gedenken an NS-Völkermord an Sinti und Roma

Bei der Gedenkveranstaltung wollen Schülerinnen und Schüler Textpassagen aus Erinnerungsberichten verfolgter Sinti und Roma vortragen

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Berlin

Hitlergruß im Bundestag? Anklage gegen AfD-Abgeordneten

Nach dem Vorwurf verliert Matthias Moosdorf seine Immunität. Auch innerhalb der AfD-Fraktion gab es zuletzt Spannungen um den Politiker

 15.12.2025

Anschlag

Sydney: Neue Details zu den mutmaßlichen Tätern

Hinweise aus Ermittlerkreisen deuten darauf hin, dass die Familie ursprünglich aus Pakistan stammt

 15.12.2025