Purim

Ein Fest des Überlebenswillens

Purim-Kids in Frankfurt/Main Foto: Rafael Herlich

Wir erinnern uns an jedem 14. Adar an den Überlebenskampf unseres jüdischen Volkes im Persischen Reich vor fast 2400 Jahren, und vor allem feiern wir den Erfolg unserer Ahnen, den schier unmöglichen Kampf gewonnen zu haben. Purim veranschaulicht uns daher nicht nur die Herausforderungen, die unserem Volk schon seit Jahrtausenden aufgezwungen wurden, nur weil es seinen Glauben nicht verraten wollten sondern zugleich die Kraft, die wir genau aus diesem Glauben zu schöpfen vermögen.

kraftquelle Diese Kraftquelle hat uns im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geholfen, Leid und Verfolgung zu überstehen und somit das jüdische Leben zu erhalten und sogar zu festigen. Auch heute wissen wir uns Herausforderungen gegenübergestellt: Ob Antisemitismusdebatten, die Notwendigkeit unsere elementaren Gebote zu verteidigen oder den ungerechten und verleumderischen Kritiken gegen Israel entgegenzutreten – für dies alles brauchen wir die Stütze aus unserem Glauben und den Zusammenhalt unserer jüdischen Gemeinschaft.

»Pur« – das Los, sollte auf Anordnung des persischen Ministers Haman zu Zeiten des Königs Achaschwerosch und Königin Esther entscheiden, wann das jüdische Volk ausgelöscht werden sollte. Wenn wir denn eine Lehre aus der Megillat Esther und unserer Geschichte gezogen haben, dann ist es doch diese: Unser Los werden wir immer selbst in die Hand nehmen. Wir werden uns als jüdische Gemeinschaft, egal wo und egal wann, weder einschüchtern noch in unserem Glauben erschüttern lassen.

Gerade angesichts der immer wiederkehrenden Drohungen des iranischen Präsidenten und seiner Mullah-Gefolgschaft, den jüdischen Staat zu vernichten, und angesichts der Terrororganisationen, deren Charta zum weltweiten Kampf gegen Juden aufrufen, ist unsere Wachsamkeit und aktive Forderung gefragt nach einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft gegen diese antisemitischen Kräfte. Auch von der Bundesregierung werden wir daher nichts weniger verlangen als einen resoluten Einsatz gegen die Feinde des jüdischen Volkes, ob es sich um striktere Sanktionen gegen und gar den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Iran handelt oder um die Aufnahme der vom Iran finanzierten und gesteuerten islamistischen Hisbollah in die EU-Terrorliste.

Unsere Stimme zumindest werden wir auch in Zukunft weiterhin erheben, wann immer wir unsere jüdischen Werte bedroht sehen und der jüdische Staat delegitimiert und dämonisiert wird. Neben den religiösen Geboten zu Purim ist doch genau dieser Einsatz für unsere jüdische Gemeinschaft geradezu ein moralisches Gebot geworden, das wir aus unseren Lehren ziehen sollten.

stärke Purim aber ist ein Grund zur Freude – beweist es doch den Überlebenswillen und die Stärke des jüdischen Volkes. Es gibt wahrhaft viele Gründe zum Feiern im Judentum. Nicht nur aus gegebenen Feiertagsanlässen, aber auch aus Anlass unserer Errungenschaften als Gemeinschaft. Dass wir hier in Deutschland wieder ein wachsendes und selbstbewusstes jüdisches Leben haben, ist solch eine Errungenschaft, auf die wir alle gemeinsam stolz sein können. Denn schließlich haben wir alle gemeinsam dazu beigetragen. Und jede auch künftig gemeinsam gemeisterte Herausforderung wird ein weiterer Grund zur Freude und zum Feiern sein! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein fröhliches und heiteres Purimfest! Chag Sameach und alles erdenklich Gute!

Jubiläum

Steinmeier beginnt zweitägigen Besuch in Israel

Erst besucht Israels Präsident Herzog Berlin, jetzt Bundespräsident Steinmeier Jerusalem. Er will sich dort auch mit Israels Regierungschef Netanyahu treffen – obwohl ihm davon abgeraten wird

 13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Den Haag

Bericht: Khan beantragte Haftbefehle aus politischen Motiven

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs wollte durch seine Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant Druck auf Israel ausüben, so ein westlicher Diplomat der »Jerusalem Post«

 13.05.2025

Berlin

Dobrindt verbietet »Königreich Deutschland«

Laut Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sind die von den Reichsbürgern verbreiteten antisemitischen Verschwörungsmythen einer der Gründe für das Verbot

 13.05.2025

Meinung

Die Linkspartei, ihr Bundesparteitag und der Abschied vom Eintreten gegen Judenhass

Wer sich als vorgeblich sozialistische Partei mit einer Bewegung solidarisiert, die Frauen steinigt, Homosexuelle verbrennt und den Judenmord als oberstes Ziel ihrer Bemühungen proklamiert, hat keine Ehre. Ein Kommentar von Andrej Hermlin

von Andrej Hermlin  13.05.2025 Aktualisiert

Buenos Aires

Dokumente aus NS-Zeit in Argentiniens Gerichtshof entdeckt

Im Gebäude des Obersten Gerichtshofs ist bei Umzugsarbeiten Propagandamaterial aufgetaucht. Die Funde könnten neue Hinweise zur Verbreitung der Nazi-Ideologie liefern

 13.05.2025

Berlin

CDU-Vize Prien: Bei den Linken pragmatisch abwägen

Linke und AfD stünden zwar im fundamentalen Gegensatz zur Union, aber sie unterschieden sich genauso fundamental, so die Bildungsministerin

 13.05.2025

Verschwörungstheorie

Trump spricht von »Genozid«

Der US-Präsident liefert eine umstrittene Begründung

 12.05.2025

Internationaler Strafgerichtshof

»Er benutzte nie ein Kondom«

Gegen den Chefankläger stehen Vorwürfe des sexuellem Missbrauchs einer Untergebenen im Raum, über die das »Wall Street Journal« nun ausführlich berichtet hat

 12.05.2025