Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Josef-Neuberger-Medaille Foto: pr

Die Josef-Neuberger-Medaille der Düsseldorfer Synagogengemeinde geht in diesem Jahr an den Antisemitismusbeauftragten der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, Wolfgang Rolshoven. Die Auszeichnung wird am 30. Oktober in einem Festakt in der Düsseldorfer Synagoge verliehen, wie die Jüdische Gemeinde am Dienstag mitteilte. Die Laudatio hält die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne). Der Preis erinnert an den jüdischen Juristen und früheren NRW-Justizminister Josef Neuberger (SPD).

Seit vielen Jahren setze sich Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es. Für ihn sei es eine persönliche Verpflichtung, sich für Erinnerungskultur und den Schutz von Jüdinnen und Juden einzusetzen. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit als »Baas« des Heimatvereins Düsseldorfer Jonges habe er aktiv den Austausch mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf gesucht. Sein Engagement gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben führe Rolshoven nun seit dem 1. Juli als Antisemitismusbeauftragter der Stadt Düsseldorf in neuer Verantwortung fort.

Der Jurist habe sich immer wieder für die Belange der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf starkgemacht

Der frühere Bankdirektor Rolshoven war zum 1. Juli als städtischer Beauftragter zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens ernannt worden. Der 1945 geborene Jurist habe sich immer wieder für die Belange der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf starkgemacht und zahlreiche gesellschaftlich relevante Projekte angestoßen, erklärte die Stadtverwaltung. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich.

Josef Neuberger (1902-1977) war nach seiner Emigration in der NS-Zeit 1949 nach Deutschland zurückgekehrt und von 1966 bis 1972 Justizminister in NRW, nachdem er die Schrecken des Holocausts überlebt hatte. Die nach ihm benannte Medaille wird seit 1991 von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf jedes Jahr an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Förderung jüdischen Lebens und die Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen verdient gemacht haben.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ehemalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau (SPD). 2023 wurde die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ausgezeichnet, im vergangenen Jahr der frühere NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). epd

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