Deutsch-Israelische Gesellschaft

DIG verteidigt BDS-Beschluss des Bundestages

BDS-Berlin in Aktion: Die Aktivisten stürmten Anfang September einen Kinosaal, in dem ein israelischer Film gezeigt wurde.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Verurteilung der israelfeindlichen BDS-Bewegung durch den Bundestag gegenüber Kritik der Vereinten Nationen verteidigt.

Der Bundestag habe keine Einschränkung der Meinungsfreiheit vollzogen, sondern sich klar gegen die Verbreitung von Antisemitismus gestellt, sagte der neue Präsident der Organisation, Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker, am Montag in Magdeburg. Becker zuvor auf der dortigen Hauptversammlung der Gesellschaft zum Nachfolger von Hellmut Königshaus gewählt worden.

Der Bundestag habe nicht die Meinungsfreiheit eingeschränkt, sondern sich gegen die Verbreitung von Antisemitismus gestell, erklärt die DIG.

kritik Der neue Präsident forderte die Bundesregierung auf, die Kritik aus dem Büro der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, zurückzuweisen und sich vor den Bundestag zu stellen. Das Parlament hatte die BDS-Bewegung im Mai als antisemitisch verurteilt.

»Israel bezogener Judenhass darf in Deutschland nicht auch noch finanziell gefördert werden und genau dies hat der Bundestag in kluger und klarer Form beschlossen«, sagte Becker.

Über die Kritik der Vereinten Nationen hatte zuvor der »Spiegel« berichtet. Danach heißt es in einem Brief vom 18. Oktober an Außenminister Heiko Maas (SPD): »Wir möchten unsere Sorge zum Ausdruck bringen, dass der Beschluss einen besorgniserregenden Trend setzt, die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit unverhältnismäßig einzuschränken.«

Becker forderte zugleich die Bundesregierung auf, ihr Abstimmungsverhalten bei den Vereinten Nationen mit Blick auf Israel zu ändern.

vereinte nationen Becker forderte zugleich die Bundesregierung auf, ihr Abstimmungsverhalten bei den Vereinten Nationen zu ändern. »Wenn die Bundesregierung in vorbildlicher Weise die Staatsräson gegenüber dem Existenzrecht Israels betont, dann muss diese auch in der praktischen Politik unmissverständlich stattfinden«, sagte er. Statt sich bei israelfeindlichen Resolutionen zu enthalten, solle Deutschland sich »klar und solidarisch verhalten und alle Bestrebungen ablehnen, Israel fortlaufend einseitig an den Pranger zu stellen«.

Auch sollten die Finanzhilfen an die Palästinensische Autonomiebehörde eingefroren werden, forderte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft weiter. Die radikal-islamische Hisbollah solle als Terrororganisation eingestuft und verboten werden. Und gegenüber Iran solle Deutschland für Sanktionen eintreten.  kna/ja

Meinung

Die »Staatsräson« mit neuem Leben füllen

Umfragen zeigen, dass Israel hierzulande alles andere als beliebt ist. Dabei sollte allen Deutschen das Schicksal des jüdischen Staates am Herzen liegen - gerade angesichts der Bedrohung aus dem Iran

von Nikolas Lelle  16.06.2025

Terror

Sorge vor Anschlägen auf jüdische Einrichtungen

Die Auswirkungen des Kriegs gegen den Iran könnten auch in Deutschland zu spüren sein, warnt Felix Klein. Auch Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan Kramer rechnet mit erhöhter Terrorgefahr

von Christoph Arens  16.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 16.06.2025

Krieg gegen Iran

Exodus aus Teheran

Der Krieg gegen das iranische Regime und dessen Atom- und Raketenprogramm treibt Bewohner der Hauptstadt in die Flucht

von Aref Taherkenareh, Arne Bänsch  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg

Kann die EU einen Beitrag zur Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran leisten? Am Dienstag soll es eine Videokonferenz der zuständigen Außenminister geben

 16.06.2025

Nahost

Krieg gegen Iran: EU will mit USA Energiemarkt sichern

Seit dem Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm steigen die Rohölpreise und in der Folge die Sprit- und Heizölpreise. Die EU und die USA sind alarmiert - und wollen notfalls handeln

 16.06.2025

Berlin

Karin Prien: »Ich gestatte mir keine Ängstlichkeit«

Die Bundesbildungsministerin spricht in einem Interview über ihre jüdischen Wurzeln. Und geht bei manchen Themen auf Distanz zu ihrem Parteivorsitzenden

von Alexander Missal  16.06.2025

Iran

Iran: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden

 15.06.2025