Berlin

DIG fordert Ende der Finanzierung der UNRWA

Foto: picture alliance / NurPhoto

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) fordert einen »schnellen Ausstieg aus der Finanzierung des palästinensischen Sonderflüchtlingswerks UNRWA für die Nachfahren palästinensischer Flüchtlinge«. Das schrieb die Organisation am Donnerstag in einer Pressemitteilung.

Hintergrund der DIG-Forderung ist die Übergabe einer von Israel erstellten Liste mit rund 100 Namen von UNRWA-Angestellten, die zugleich Hamas-Terroristen sein sollen, an den Chef der UN-Unterorganisation, Philippe Lazzarini. Auch die Pass- und Militärausweis-Nummern dieser Männer sind offenbar Teil der Liste.

»Keine valide Grundlage«

Unlängst war unter der Führung der früheren französischen Außenministerin Catherine Colonna ein Bericht erstellt worden, in dem es hieß, Beweise für Verbindungen zwischen der UNRWA und Terrororganisationen lägen nicht vor. Dem Flüchtlingshilfswerk wurden lediglich Reformen empfohlen.

Lesen Sie auch

»Wenn sich diese Meldungen bestätigen, wird deutlich, dass der Colonna-Bericht keine valide Grundlage darstellte, um die Förderung der UNRWA einfach fortzusetzen«, erklärte nun DIG-Präsident Volker Beck. »Die Kontrollmechanismen der UNRWA haben sich erneut als untauglich erwiesen.«

»Grundsätzliche Neuaufstellung«

Beck will eine »grundsätzliche Neuaufstellung der humanitären Hilfe und Entwicklungshilfe für Palästinenser:innen«. Hilfe dürfe »nicht indirekte Unterstützung von Terroristen und Terrororganisationen beinhalten«.

Neben dem »schnellen Ausstieg« aus der Hilfe für die UNRWA durch die Bundesrepublik Deutschland fordert die DIG, die Hilfe für die Palästinenser müsse fortgesetzt, aber von anderen UN-Agenturen und Hilfswerken übernommen werden.

Kleiner Teil

Laut »Bild« heißt es in dem Schreiben Israels an Lazzarini, insgesamt seien Hunderte Mitglieder der Hamas und der Terrorgruppe Islamischer Dschihad bei der UNRWA beschäftigt. Die Liste mit 100 Namen stelle nur einen kleinen Teil dar. Alle Namen sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Trotz regelmäßiger Kritik an der UNRWA, und trotz ersten Berichte über Terror-Verbindungen vieler Angestellter, setzte das Auswärtige Amt seine Zahlungen an die Organisation im April nach einer kurzen Pause fort.

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024