Meinung

Die üblichen Verdächtigen

Am vergangenen Freitag haben Unbekannte in der Berliner U-Bahn-Linie 9 zwei Frauen und einen Mann zunächst judenfeindlich beschimpft, dann geschlagen und verletzt. Wenn sich ein solcher Fall antisemitischer Gewalt ereignet, dann wäre es wünschenswert, dass sich zuerst Politiker und Akteure der Zivilgesellschaft zu Wort melden und die Tat verurteilen. Zu oft wird Antisemitismus zu einem Problem jüdischer Gemeinden erklärt. Und zu oft werden die Täter allein unter Muslimen gesucht. Vielmehr ist die gesamte politische Öffentlichkeit hier gefordert: Initiativen, NGOs, Organisationen von Migranten müssen sich bei antisemitischen Übergriffen entschieden und eindeutig positionieren. Denn es geht bei diesen Angriffen nicht »nur« um Gewalt gegen Juden, sondern im Kern um unsere Demokratie. Weil Antisemitismus ein Problem aller gesellschaftlichen Schichten und Communities ist – nicht nur der Muslime –, muss er von allen und überall bekämpft werden. Wenn man sich jetzt ausschließlich auf Muslime als Täter fokussiert, geraten viele Antisemiten aus dem Blick. Darüber hinaus wird einer anderen, nicht minder gefährlichen Entwicklung in der deutschen Gesellschaft Vorschub geleistet: der steigenden Islamfeindlichkeit.

Meinung

Schlechte Zeiten für Frankfurts Juden

Durch die Radikalisierung der israelfeindlichen Szene ist die jüdische Gemeinschaft der Mainmetropole zunehmend verunsichert. In der Stadtgesellschaft interessiert das jedoch nur wenige

von Eugen El  01.09.2025

Kooperation

Bundesarchiv arbeitet mit Sinti und Roma bei NS-Akten zusammen

Es geht um Akten, die den Massenmord an Sinti und Roma belegen. Sogar nach dem Krieg dienten sie noch für rassistische Forschung. Nun gibt es eine Vereinbarung für ihre Nutzung

von Norbert Demuth  01.09.2025

Jerusalem

Deutsche Studierende gehen trotz Krieg nach Israel

Seit den 70er-Jahren absolvieren Theologiestudierende ein Studienjahr in Jerusalem. Auch jetzt findet das mit Bundesmitteln geförderte Programm an der Dormitio-Abtei statt - wenngleich mit verminderter Teilnehmerzahl

von Burkhard Jürgens  01.09.2025

Barcelona

Israelfeindliche Aktivisten starten neue Flottille in Richtung Gaza

Erneut wollen die Teilnehmer Israels Gaza-Seeblockade durchbrechen. Nach früheren Fehlschlägen soll es nun mit vielen kleinen Booten klappen. Greta Thunberg ist wieder dabei

 01.09.2025

Washington D.C.

USA verweigern Palästinensern Visa

Ein internes Schreiben von Außenminister Marco Rubio legt fest, dass sogenannte Nicht-Einwanderungsvisa für Antragsteller mit palästinensischem Pass generell zu verweigern sind

 01.09.2025

Appell

Nennt ihre Namen!

Deutschland redet geradezu obsessiv über Israel. Über den angeblichen »Völkermord.« Über die Siedlungen. Aber über die deutschen Geiseln spricht fast niemand. Es ist, als existierten sie nicht mehr

von Andreas Büttner  31.08.2025 Aktualisiert

Meinung

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  01.09.2025 Aktualisiert

Medien

»Washington Post«: US-Regierung erwägt Umsiedlung aus Gaza

Wie kann es nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen weitergehen? Die Washington Post bezieht sich auf einen 38 Seiten langen Plan, der in der Regierung zirkulieren soll

 31.08.2025

Berlin

Israelfahne angezündet

Die Flagge war an der Fassade der Akademie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung angebracht

 31.08.2025