Meinung

Die Liebe der Hamas

Gilad Schalit ist Fußballfan. Der FC Barcelona hatte den jungen Mann, der mehr als fünf Jahre von der Hamas in Geiselhaft gehalten wurde, eingeladen, vergangenen Samstag das Classico, das Ligaspiel zwischen Barca und Real Madrid (2:2), in einer VIP-Loge anzuschauen. Die israelische Botschaft hatte beim Verein angefragt, ob das nicht möglich wäre, schließlich weilte Schalit da gerade in Barcelona.

Bald meldete sich die palästinensische Gesandtschaft in Spanien bei dem Club, ob nicht auch deren Botschafter, der Chef des Fußballverbands und der Fußballer Mahmud Sarsak kommen dürften – Sarsak war drei Jahre lang von den israelischen Behörden inhaftiert worden. Der Club lud auch Sarsak ein, doch der wollte nicht. Gemeinsam mit einem Israeli in einem Stadion zu sein, das gehe nicht, sagte Sarsak, »Sport und Politik werden hier vermischt«.

Ausladung Was Sarsak gegen Schalit hat, ist das Gleiche, was er gegen Israel und gegen Juden hat. Und was Sarsak, die Hamas und andere derzeit veranstalten, gehört zum Perfidesten, was in der sogenannten Palästina-Unterstützerszene bislang geboten wurde. Ausgerechnet Gilad Schalit, dem Terroristen jahrelang jegliche menschliche Würde verweigerten, muss es sich jetzt bieten lassen, von einem Hamas-Sprecher als »der Kriminelle Schalit« beschimpft zu werden. Ein Hamas-Radiosender verkündete stolz, keine Meldungen mehr über den FC Barcelona zu bringen. Eine spanische Anti-Israel-Gruppe, BDS Catalunya, sammelte Unterschriften für die Ausladung Schalits, und Mahmud Sarsak sagte über den israelischen Soldaten: »Seine Botschaft ist das Gewehr, meine ist der Fußball, dessen Botschaft Liebe und Frieden ist. Aus diesem Grund lehne ich die Einladung ab.«

Sarsak war drei Jahre lang ohne richterlichen Beschluss von israelischen Behörden inhaftiert worden. Das wurde in Israel und außerhalb scharf kritisiert: Sowohl sein Hungerstreik als auch die Proteste führten schließlich zu seiner Entlassung. Nach allem, was man weiß, war seine Haft ein Fehler, doch seine Freilassung zeigte, dass Israels Rechtsstaat und Demokratie funktionieren. Schalit hingegen war von den Hamas-Terroristen schlicht weggesperrt worden, gedemütigt und entwürdigt, nicht einmal die grundlegenden humanitären Grundsätze wurden eingehalten.

Das Spektakel offenbart: Für die Hamas und ihre Aktivisten sind Juden immer noch unwert. Das mies und schäbig zu nennen, ist eine Untertreibung.

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