Antisemitismus

»Da ist noch viel zu tun«

Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: SAT.1

Juden sind in Deutschland willkommen, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagabend im Interview mit dem Fernsehsender SAT 1: »Wir freuen uns, dass es wieder jüdisches Leben gibt.« Im Gespräch mit Moderator Peter Limbourg nahm die Kanzlerin auch zur steigenden Zahl von Angriffen auf Juden und jüdisches Leben in Deutschland Stellung. Es sei eine »beschämende Situation«, dass vor fast jeder jüdischen Einrichtung Polizisten aufpassen müssten, dass es nicht zu Verunglimpfungen oder Gewalttätigkeiten komme. »Da ist noch viel zu tun«, sagte Merkel. »Der Antisemitismus ist leider nicht weg, sondern ist Teil unseres Lebens, und deshalb ist der Kampf gegen Antisemitimus auf unserer Tagesordnung.« Die Kanzlerin versicherte: »Ich werde alles dafür tun, dass jüdisches Leben in Deutschland weiter möglich ist und dass die Bürgerinnen und Bürger, die Juden sind, in Deutschland eine gute Zukunft haben.«

Iran Ein weiteres Thema des Interviews war die Diskussion über einen möglichen israelischen Militärschlag gegen den Iran. Merkel sagte, der beste Weg sei, politische Möglichkeiten zu nutzen, und erklärte zugleich auch die Bereitschaft, über weitere Sanktionen nachzudenken. Das atomare Programm des Irans stelle nicht nur eine Bedrohung für Israel, sondern für die gesamte Welt dar. Die Kanzlerin bekräftigte, dass die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson gehöre. Aber jetzt gebe es keinen Raum für Spekulationen, »sondern die Notwendigkeit, politisch zu handeln«. ddk

Berlin

Prozess um Angriff am Holocaust-Mahnmal: »Tat zugegeben«

Polizisten berichten von der Begegnung mit dem Angeklagten wenige Stunden nach der Tat

 27.11.2025

Debatte um Hamas-Nähe

Mitglieder des ZDF-Kontrollgremiums fordern Konsequenzen

Nachdem ein mutmaßlicher Terrorist über eine Partnerfirma an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Senders mitgewirkt hat, soll der Fall nun parlamentarisch aufgearbeitet werden

 27.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Urteil

Verbot des Berliner Palästina-Kongresses war rechtswidrig

Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot eines Palästina-Kongresses nachträglich für rechtswidrig erklärt

 26.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Wehrpflicht

Freiheit gemeinsam verteidigen

Russlands Angriffskrieg unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr. Wenn die Situation es erfordert, dann müssen auch wir Juden bereit sein, unseren Beitrag zu leisten

von Josef Schuster  26.11.2025

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025