Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Nach jetzigem Erkenntnisstand sei es zu einem gezielten Angriff auf einen Arbeitsplatzrechner im Leitungsbereich des Hauses gekommen, teilte die Senatsverwaltung für Justiz mit. Dabei seien auch personenbezogene Daten entwendet worden. Dazu zählten E-Mails von und an Personen, die mit dem Leitungsstab der Senatsverwaltung seit dem 1. Februar 2023 in Kontakt standen.
Nach Informationen des »Spiegel« haben die Hacker unter anderem den digitalen Kalender von Badenberg erbeutet, in dem ihre Termine und Gesprächspartner vermerkt sind. Das betreffe auch private Daten, berichtete das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Laut »Spiegel« sollen sich die Angreifer in E-Mails fälschlicherweise als Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgegeben haben. Offenbar habe ein Mitarbeiter der Senatsverwaltung auf einen Link in einer Mail geklickt, die an Badenberg gerichtet war. Dadurch soll ein Computer mit Schadsoftware infiziert worden sein.
Nach Angaben der Senatsjustizverwaltung ist von dem Cyberangriff ein einzelner Rechner betroffen, von dem Daten abgeflossen seien. »Bisher wurden auch keine weiteren Fälle von schädlichem Datenverkehr festgestellt«, sagte eine Sprecherin. »Auch externe IT-Systeme sind nach bisherigem Stand nicht betroffen.«
Die Senatsverwaltung sei weiterhin vollumfänglich arbeitsfähig. Vermutet wird, dass iranische Hacker hinter dem Angriff stecken könnten. Senatorin Badenberg hat iranische Wurzeln. dpa/ja