Holocaust

Charles und Camilla in Hamburg: Gedenken an jüdische Kinder 

Am dritten Tag ihres Deutschlandbesuchs sind der britische König Charles III. und seine Frau Camilla in Hamburg angekommen. Sie trafen am Freitag mit einem normalen ICE am Mittag pünktlich am Bahnhof Dammtor ein. 

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und seine Frau Eva-Maria begrüßten das Königspaar sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender am Bahnhof Dammtor. 

Vor dem Bahnhof standen einige hundert Royal-Fans und Neugierige, darunter auch die Klasse 5g der Stadtteilschule Bergedorf. Sie wollten eigentlich zum Spielplatz am Park Planten und Blomen. Jetzt freuten sie sich, dass sie das Königspaar sehen können. »Ich bin total aufgeregt. Bisher habe ich den König nur im Fernsehen gesehen. Jetzt finde ich es richtig cool, wenn ich ihn in echt sehen kann«, sagte die elfjährige Nova. Das Königspaar nutzte die Gelegenheit auch, um unter dem Jubel der Menschen einigen die Hände zu schütteln.

Am Südausgang des Dammtor-Bahnhofs besuchten die Royals das Denkmal »Kindertransport – der letzte Abschied«. Dort legten Queen Camilla, Eva-Maria Tschentscher und Elke Büdenbender nach einer kurzen Erläuterung von Initiatorin Lisa Bechner weiße Rosen nieder. 

Die Skulpturengruppe stellt den Moment des Abschieds von zwei Kindern an einem Gleis dar, während eine junge Frau und vier weitere Kinder zurückbleiben. Das Denkmal erinnert an eine große Rettungsaktion vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: Von Dezember 1938 bis August 1939 wurden mehr als zehntausend überwiegend jüdische Kinder per Zug und Schiff nach Großbritannien gebracht. 2006 hatte Charles eine ähnliche Skulptur mit dem Titel »Kindertransport - Die Ankunft« am Bahnhof Liverpool Street Station in London eingeweiht, wo die jüdischen Kinder eintrafen. 

Weitere Kindertransport-Denkmale gibt es in Berlin, Rotterdam, Prag, Wien, Frankfurt und Gdansk. Die Kindertransport-Organisation in Deutschland und die Association of Jewish Refugees in Großbritannien arbeiten eng zusammen, um die Erinnerung nachfolgender Generationen an diesen gemeinsamen Moment der Geschichte wachzuhalten. 

Im Anschluss wollten König, Bundespräsident und Bürgermeister am Mahnmal St. Nikolai Kränze niederlegen. Die Kirche wurde während britischer und amerikanischer Luftangriffe auf Hamburg 1943 zerstört. dpa

Umfrage

Deutschlandtrend: Streit um AfD-Stimmen schadet Union nicht

Im ARD-Deutschlandtrend liegt die Union stabil vorne. Auch sonst hat sich wenig verändert gegenüber den Werten der Vorwoche - trotz der Aufregung im Bundestag

 06.02.2025

Stuttgart

Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Teilnahme an Bildungsmesse

Der geplante AfD-Stand bei Europas größter Bildungsmesse didacta in Stuttgart sorgt auch beim Zentralrat der Juden in Deutschland für Kritik

von Norbert Demuth  06.02.2025

Berlin

Prozess gegen mutmaßliche Hamas-Mitglieder

Die Terrororganisation Hamas ist nicht nur im Gaza-Streifen aktiv. Demnächst stehen vier mutmaßliche Mitglieder vor Gericht, die sich laut Bundesanwaltschaft um Waffenlager in Europa kümmerten

 06.02.2025

Horst Köhler

Er hörte zu, er fragte nach

Bei dem kürzlich verstorbenen Altbundespräsidenten war immer zu spüren: Jüdisches Leben in Deutschland war ihm ein Herzensanliegen

von Maram Stern  06.02.2025

Nahost

Trump: »Keine US-Soldaten« benötigt

Der amerikanische Präsident verstrickt sich bei der Erklärung seiner Ideen für Gaza in Widersprüche

 06.02.2025

Schönefeld

Leichnam von Jamshid Sharmahd in der Bundesrepublik angekommen

Die sterblichen Überreste des Deutsch-Iraners sollen in Cottbus einer Autopsie unterzogen werden – sechs Monate nach seiner Exekution in Teheran

 06.02.2025

München

Ludwigs-Maximilian-Universität verweigert Francesca Albanese Hörsaal

Ein Vortrag der umstrittenen UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete an der Münchner Universität wurde abgesagt

von Michael Thaidigsmann  06.02.2025

Stuttgart

Schüler, Eltern und Lehrer empört über AfD-Stand bei Bildungsmesse

Der geplante AfD-Stand auf der »didacta« in Stuttgart sorgt für viel Kritik. Nach Gewerkschaften warnen nun auch Schüler-, Eltern- und Lehrerverbände vor »Demokratiefeinden«

 06.02.2025

Bundestag

Gemischte Gefühle

Das gemeinsame Abstimmen von Union und AfD löst heftige Reaktionen aus – auch bei Jüdinnen und Juden

von Michael Thaidigsmann  06.02.2025