Meinung

Bunga bunga und noch Schlimmeres

Bei Handschellen hört der Spaß auf Foto: JA

Was haben Israel und Italien gemeinsam? Beide Länder fangen mit dem Buchstaben I an; beide haben Anteil an derselben Mittelmeerkultur. Sie sind schlampige, aber irgendwie auch liebenswürdige Demokratien. Und sowohl in Israel als auch in Italien hat ein führender Politiker Frauen offenbar als Menschen minderer Ordnung betrachtet. Dank Silvio Berlusconis Eskapaden ist »bunga bunga« ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Laut Lexikon soll es sich um eine Sexparty »mit einem starken Führer und mehreren nackten Frauen« handeln. Für Italiens Premier blieb das Ganze bislang folgenlos. Der ehemalige israelische Staatspräsident Moshe Katzav wiederum ist am Dienstag von einem Gericht als Vergewaltiger verurteilt worden. Recht geschieht ihm!

Party Wobei wir bei den Unterschieden sind. Bei »bunga bunga« handelt es sich nicht um Notzucht, sondern um Opi-Sex, der mit Barem bezahlt wird. Allerdings soll eine der Partyteilnehmerinnen minderjährig gewesen sein, und da hört der Spaß auf.

Katzav jedoch ist deutlich schlimmer als Berlusconi: Er hat eine Frau mit Gewalt zum Sex gezwungen und zwei andere Frauen widerlich betatscht. Dafür ist er mit sieben Jahren Haft plus zwei Jahren Bewährung bestraft worden, und 20.000 Euro bezahlen muss er außerdem. Allerdings fragt man sich, warum kein Mensch auf die Idee kommt, Berlusconi anzuklagen? Und wieso sind manche Italiener fast noch stolz auf ihren sauberen Premierminister? Israel und Italien – zwei Länder, die mit I beginnen. Da hören die Gemeinsamkeiten dann doch schon auf. Recht so!

New York

Vor UN-Rede: Baerbock ermahnt Netanjahu

Die Präsidentin der UN-Vollversammlung sagte, auch Israel müsse sich an die UN-Charta halten und das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser respektieren

 26.09.2025

Beirut

Hisbollah setzt sich über Verbot der libanesischen Regierung hinweg

Die Hisbollah gilt seit dem Krieg mit Israel als geschwächt. Mit einer Kundgebung will sie zeigen, dass sie weiter Einfluss im Libanon hat - und widersetzt sich einem Verbot des Ministerpräsidenten

 26.09.2025

Europäische Rundfunkunion

Streit um Israel beim ESC: Veranstalter plant Online-Votum

Nach Protesten gegen Israels Teilnahme am ESC plant die EBU eine Online-Abstimmung. Sie spricht diplomatisch von einer »beispiellosen Meinungsvielfalt« unter den Mitgliedern

 26.09.2025

Vereinte Nationen

Meloni befürwortet EU-Sanktionen gegen Israel

Die italienische Regierungschefin hat in ihrer Rede vor der UN angekündigt, einige der Strafmaßnahmen gegen Israel zu unterstützen. Welche, verriet Giorgia Meloni zunächst nicht

 26.09.2025

Ausgrenzung

Uschi Glas zu Antisemitismus: »Dürfen nicht wegschauen wie 1933«

Klagen über Judenhass im Klassenzimmer, im Netz und auf der Straße nehmen zu. Das darf die Gesellschaft nicht länger hinnehmen, warnt TV-Star Uschi Glas. Und verweist auf schlimme Zeiten in der deutschen Geschichte

von Gottfried Bohl  26.09.2025

New York

Netanjahu trifft vor UN-Rede verbündete Staatschefs

Der israelische Premier kam in New York mit den höchsten Repräsentanten von Argentinien, Serbien und Paraguay zusammen

 26.09.2025

Washington

Trump gegen israelische Annexion der Westbank: »Es reicht«

Im Kabinett von Ministerpräsident Netanjahu wird offen über eine Einverleibung des Palästinensergebiets nachgedacht. Der US-Präsident warnt seinen Verbündeten vor diesem Schritt

 26.09.2025

New York

UN-Generaldebatte wird mit Rede von Netanjahu fortgesetzt

Der Beginn der 80. Generaldebatte stand im Zeichen der Anerkennung eines Staates Palästina durch weitere Länder. Nun will sich Israels Ministerpräsident Netanjahu vor der UN-Vollversammlung äußern

 25.09.2025

New York

Abbas bei UN: Palästinenserstaat soll friedlich sein

Der umstrittene palästinensische Präsident Mahmud Abbas distanziert sich bei der UN-Generaldebatte von der Gewalt der Hamas. Israel sieht in ihm jedoch keinen Partner für ein Nachkriegs-Gaza

 25.09.2025