Berlin

Bundestag will sich für Sprachpoesie öffnen

Mitinitiator Dmitrij Kapitelman Foto: Stephan Pramme

Der Bundestag will sich für Sprachpoesie öffnen. Die Autoren Dmitrij Kapitelman, Simone Buchholz und Mithu Sanyal haben dafür die Berufung einer Parlamentspoetin oder eines Parlamentspoeten angeregt. Nach einem Treffen kündigte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt an, das Projekt vorantreiben zu wollen. »Es ist ein toller Vorschlag, den wir als Parlament unbedingt weiterverfolgen sollten«, sagte die Grünen-Politikerin nun in Berlin.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Ich unterstütze es, einen neuen diskursiven Raum zwischen Parlament und lebendiger Sprache zu öffnen. Poesie kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten«, sagte Göring-Eckardt. »Eine starke Kultur und ein wertschätzender Umgang mit unserer Sprache sind essenziell für jede offene Gesellschaft.« Als nächsten Schritt werde sie die Idee in das Präsidium tragen und »anregen, diesen Impuls aufzunehmen«. Zudem wolle sie öffentlich »für diesen klugen Vorschlag im Sinne von Freiheit und Demokratie werben«.

Die Initiative geht zurück auf Buchholz, die dies zusammen mit Sanyal und Kapitelman in einem Beitrag für die »Süddeutsche Zeitung« formulierte. Sie habe im Gespräch mit einer französischen Literaturexpertin erfahren, dass das Nachbarland Deutschland nur noch als wirtschaftliche und politische Kraft wahrnehme, nicht mehr aber als kulturelle Instanz, berichtete sie der dpa in Berlin. Gleichzeitig verwies sie auf Kanada, wo mit Louise Bernice Halfe seit Anfang 2021 eine solche Position bereits zum neunten Mal besetzt ist.

»Wenn der Bundestag sich über die Kultur mit den Menschen verbinden will, wäre die Idee einer Parlamentspoetin, eines Parlamentspoeten ein Weg«, sagte Buchholz nach dem Treffen. Bildende Kunst sei bereits gut abgebildet im Bundestag. »Es fehlen Sprache und Musik.« Die Türen seien nun offen, »wir wollen im Kontakt bleiben und lassen das mal wachsen«. Nach den Worten Sanyals wollte die Initiative auch »einen Vorschlag in die Welt stellen, um ihn besser zu machen«. epd

Soziale Medien

Facebook-Nutzer missbrauchen Namen von Holocaust-Opfern mit KI

Etwa anderthalb Millionen jüdische Kinder kamen in der Schoa ums Leben. Hannelore Kaufmann war eine von ihnen. Ihr Name wird nun auf Facebook als Clickbait missbraucht

 23.06.2025

Nahost

US-Präsident Trump: »Make Iran great again!«

Der amerikanische Präsident spricht das Thema Machtwechsel offen an - und greift zu einer Abwandlung seines Lieblingsslogans. Israels Regierungschef Netanjahu will derweil keinen Zermürbungskrieg

 23.06.2025

Meinung

Die Kluft zwischen Juden und Nichtjuden wird offensichtlich

Es lebt sich grundsätzlich anders mit dem Wissen, dass ein Regime, das den eigenen Tod zur Staatsdoktrin erhoben hat, sich in aller Ruhe daran macht, dieses Ziel zu erreichen. Wer sich nicht bedroht fühlt, kann dagegen gelassen auf Verhandlungen setzen, für deren Scheitern andere den Preis zahlen müssen.

von Esther Schapira  22.06.2025

Extremismus

Karin Prien stellt »Demokratie Leben« auf den Prüfstand

Fließen Fördergelder des Bundes auch an Akteure, die mit Antisemitismus in Verbindung stehen könnten? Das legen Recherchen der »Welt am Sonntag« nahe. Die Familienministerin verspricht eine Prüfung.

 22.06.2025

Krieg gegen Iran

USA warfen 14 bunkerbrechende Bomben auf Atomanlagen ab

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth informierte bei einer Pressekonferenz über die Angriffe

 22.06.2025 Aktualisiert

Diplomatie

Europäer nach US-Angriff auf Iran düpiert

Noch am Freitag hatten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und der EU versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln vom Atomprogramm abzubringen

von Jörg Blank  22.06.2025

Schoa-Gedenken

Zentralrat setzt auf digitale Erinnerung

Es gibt immer weniger Zeitzeugen der Nazi-Verbrechen. Darum wird an neuen Formen des Erinnerns gearbeitet. Der Zentralrat der Juden befürwortet Digitales wie Computerspiele - aber nicht auf Kosten der Würde der Opfer

von Leticia Witte  22.06.2025

Krieg gegen Iran

Angela Merkel: Israel muss sich wehren können

Die Altkanzlerin hat auch eine Meinung zum Nahost-Konflikt. Das Recht Israels, sich gegen eine Auslöschung zur Wehr zu setzen, steht für sie außer Frage

 22.06.2025

Nahost

Setzen die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen radioaktive Strahlung frei?

Die internationale Atombehörde IAEA meldet sich mit einer ersten Einschätzung zu Wort

 22.06.2025