Berlin

Bundestag soll antisemitische Taten aufgreifen

Foto: imago images / Christian Spicker

Nach weiteren antisemitischen Vorfällen in Deutschland mehren sich Forderungen, dass sich der Bundestag mit dem Thema befasst. Die Grünen verlangten am Donnerstag einen Bericht von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Innenausschuss, die FDP beantragte eine Aktuelle Stunde.

Am Mittwochabend wurde in Gelsenkirchen ein unangemeldeter antisemitischer Protestzug zur Synagoge von Polizisten gestoppt. In Mannheim scheiterte in der Nacht zu Donnerstag offenbar ein Einzeltäter bei dem Versuch, ein Fenster der Synagoge einzuschlagen.

Nach den anhaltenden Raketenangriffen von palästinensischen Terroristen auf Israel waren bereits in der Nacht zu Mittwoch vor den Synagogen in Bonn und Münster israelische Flaggen angezündet worden.

»Wir müssen alles dafür tun, dass Jüdinnen und Juden bei uns in Sicherheit leben können«, sagte die Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic am Donnerstag in Berlin. Sie forderte Seehofer zu einer Einschätzung der Lage im Innenausschuss des Parlaments auf.

Ähnlich äußerte sich der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann. »Israelfeindlichkeit und Antisemitismus dürfen keinen Platz in Deutschland und der Welt haben«, sagte er den Funke-Zeitungen. Der Bundestag müsse sich damit befassen, »wie wir Israel und unseren jüdischen Mitbürgern besser beistehen können«.

Am Mittwoch wurde in Gelsenkirchen eine nicht angemeldete antisemitische Demonstration von der Polizei gestoppt. Etwa 180 Personen waren vom Bahnhof Richtung Synagoge gezogen und hatten judenfeindliche Parolen gerufen, teilte die Polizei mit. Der Zentralrat der Juden in Deutschland twitterte ein entsprechendes Video.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Dazu schrieb der Zentralrat: »Judenhass mitten in #Gelsenkirchen vor der #Synagoge. Zeiten, in denen Juden auf offener Straße beschimpft werden, sollten längst überwunden sein. Das ist purer #Antisemitismus, sonst nichts!« kna/ja

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Berlin

Jüdisches Paar in U-Bahn geschlagen und beleidigt

Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 15.09.2025

Interview

»Björn Höcke ist die prägendste Figur für die AfD-Ideologie«

Der Journalist Frederik Schindler hat ein Buch über Björn Höcke geschrieben. Wie wurde aus dem rechtsextremen Politiker das, was er heute ist?

von Nils Kottmann  15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

Essen

Islamist plante Mord an Juden

Der 17-jährige Erjon S., ein kosovarischer Staatsangehöriger, soll aus einer islamistisch-jihadistischen Ideologie heraus gehandelt haben

 15.09.2025

München

Alte Synagoge feiert Wiedereröffnung

Nach jahrelanger Restauration soll die Bauhaus-Synagoge wieder im Glanz von 1931 erstrahlen

 15.09.2025

Madrid

Israelfeindliche Demonstranten blockieren Vuelta á España erneut

60 Kilometer vor dem Ziel steht eine Gruppe von Protestierern mit einem Banner auf der Straße. Das Rennen musste abgebrochen werden

 15.09.2025