Berlin

Bundesrat würdigt Beziehungen zu Israel

Ron Prosor, Israels Botschafter in Deutschland, nahm an der 1054. Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat teil. Foto: picture alliance/dpa

Der Bundesrat hat die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel vor 60 Jahren gewürdigt. Die heute engen und freundschaftlichen Beziehungen beider Länder seien vor dem Hintergrund der deutschen Schuld an der Ermordung von Jüdinnen und Juden in der Schoa keine Selbstverständlichkeit, heißt es in dem Entschließungsantrag.

Der hessische Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Manfred Pentz (CDU), nannte den Schritt von damals »ein Wunder der Versöhnung«. Er sagte: »Das zeigt die Größe, zu der menschliche Vergebung imstande ist.«

Sein nordrhein-westfälischer CDU-Kollege Nathanael Liminski betonte, Israels Existenz sei auch heute keine Selbstverständlichkeit. Er erinnerte an den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023. »Die Lage der Menschen in Gaza darf niemanden kaltlassen«, mahnte Liminski.

Auch die Bundesratspräsidentin und saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) erklärte, Mitgefühl mit den Menschen in Gaza stehe nicht im Widerspruch zu einem Bekenntnis zu Israel.

Lesen Sie auch

Die Bundesrepublik und Israel nahmen 1965 diplomatische Beziehungen auf. Zwischen der DDR und Israel gab es solche Beziehungen nie.

In dem Antrag heißt es: »Deutschland bekennt sich zu seiner historischen Verantwortung. Der Bundesrat bekräftigt, dass zu dieser deutschen Verantwortung gehört, sich für die Existenz des Staates Israel einzusetzen, für dessen Sicherheit einzutreten.« Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung, die Hamas müsse ihre Angriffe beenden und die Geiseln freilassen.

Die Länderkammer forderte die Bundesregierung auf, sich für eine Deeskalation im Gaza-Konflikt einzusetzen und auf die Einhaltung des Völkerrechts »durch alle am Konflikt beteiligten Parteien im Gazastreifen« zu dringen. Dauerhaftes Ziel müsse eine Zweistaatenlösung sein.

Israels Botschafter in der Bundesrepublik, Ron Prosor, nahm an der Sitzung teil. dpa

Diplomatie

Heikle Mission: Johann Wadephul fliegt nach Israel

Am Donnerstag besucht der Bundesaußenminister zum zweiten Mal seit Mai den jüdischen Staat. Seine Reise steht unter dem Eindruck wachsender internationaler Kritik an Israels Kriegsführung in Gaza

von Joshua Schultheis  30.07.2025

Meinung

Was ist mit dieser Fahne los?

Warum die Palästinenserfahne symbolisch so aufgeladen ist und nicht nur für einen Palästinenserstaat, sondern auch für Antizionismus steht. Ein Erklärungsversuch

von Nicole Dreyfus  30.07.2025

Oswiecim

Auschwitz-Gedenkstätte startet Website gegen Holocaust-Leugnung

Fotos, Zeugnisse, Forschungsergebnisse: Diese Dokumente sollen Menschen helfen, um auf Holocaust-Leugner im Internet zu reagieren. Das Auschwitz-Museum hat Informationen zu den 14 gängigsten Lügen zusammengestellt

 30.07.2025

Recherche

In der Diaspora rechts unten

Mit extremen Positionen und aggressivem Ton hat »Betar Deutschland« für Wirbel in der jungen jüdischen Community gesorgt. Doch nur ein Jahr nach der Gründung ist die Gruppe kaum noch aktiv

von Joshua Schultheis  30.07.2025

Hamburg

Wolffsohn: UN-Konferenz zu Zweistaatenlösung ist »Kasperletheater«

»Hier macht Politik nichts anderes, als die Fiktion zum Faktum zu erklären«, betont der Historiker im Interview mit der »Tagesschau«

 30.07.2025

Medien

»Moderne Ritualmordlegende«: Bennett knöpft sich »New York Times« vor

Das amerikanische Leitmedium habe gezielt Hass gegen Israel geschürt, schreibt der frühere Ministerpräsident

 30.07.2025

Berlin

SPD meldet Zweifel an Wirksamkeit der Hilfsflüge für Gazastreifen an

Auch Deutschland will Hilfsgüter in Gaza abwerfen. Effizienter wären andere Lösungen, kritisieren sozialdemokratische Politiker

 30.07.2025

New York

Arabische Länder fordern Ende der Hamas-Herrschaft in Gaza

Bei einer UN-Konferenz stellt eine Gruppe von Ländern weitreichende Forderungen für ein Ende des Nahost-Konflikts

 30.07.2025

Brüssel

Deutschland bremst bei EU-Sanktionen gegen Israel

Die Bundesrepublik gehört zu den Ländern, die eine weitere Analyse des Sanktionsvorschlags für nötig halten

 30.07.2025