Antisemitismus

Bundesligisten nehmen IHRA-Definition an

Zum Holocaust-Gedenktag haben die beiden Bundesligisten die Übernahme der IHRA-Definition zum Antisemitismus bekannt gegeben. Foto: imago images/MIS

Der FC Schalke 04 und der FC Bayern München werden die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) annehmen. Das gaben die beiden Bundesligavereine am Mittwoch bekannt. Der FC Bayern spendet zudem 100.000 Euro für die Renovierung der Synagoge in der Reichenbachstraße in München.

FC Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erklärte: »Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft nichts verloren. Die Übernahme der IHRA-Definition ist ein gutes Beispiel, wie man als Zivilgesellschaft Diskriminierung und Hass entgegentritt. Wir freuen uns deshalb auch, das Synagogen-Projekt in München fördern zu können.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle lobte den Klub für die Initiative. Das sei »ein wichtiges Signal für Toleranz und Menschenwürde«. Auch die IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch freute sich. »Ich danke dem FC Bayern von ganzem Herzen für seine großzügige Spende zum Erhalt der historischen Synagoge in der Reichenbachstraße«, sagte sie.

Der Verein engagiere sich seit vielen Jahren beispielhaft im sozialen Bereich und leiste mit dieser Spende »einen außergewöhnlichen Beitrag zum Erhalt und zur Fortführung des jüdischen Erbes in unserer Stadt«, so Knobloch weiter.

ENGAGEMENT FC Bayern-Präsident Herbert Hainer erklärte, es gehe seinem Verein darum »eine gesellschaftliche Auseinandersetzung zu führen und jeder Form von Ausgrenzung und Hass eine Absage zu erteilen«. Man werde sich »bei diesem für unser Zusammenleben wichtigen Thema weiter engagieren, wie jetzt mit der Initiative, die IHRA-Definition von Antisemitismus zu übernehmen und damit bewusst zu machen«.

Auch der FC Schalke 04 hob sein Engagement gegen Judenhass hervor. Als erster Bundesligist überhaupt habe man bereits 1994 die Ächtung von Rassismus in der Vereinssatzung übernommen, so der Verein in einem Artikel auf seiner Webseite. Zudem habe man 2004 die Rolle des Vereins in der NS-Zeit wissenschaftlich untersuchen lassen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Jetzt gehe man noch einen Schritt weiter, sagte Alexander Jobst, Vorstand für Marketing, Vertrieb und Organisation im Verein: »Wir wollen ein klares Zeichen setzen – Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft und natürlich auch auf Schalke nichts zu suchen. Seit Jahren engagieren wir uns mit vielfältigen Aktionen aktiv gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und sind besonders stolz, dass unsere Fans und Mitglieder dieses Selbstverständnis schon lange und mit großem Engagement leben.«

TWITTER Am Dienstag kam es zu einem Wortgefecht zwischen dem AfD-Politiker Stephan Brandner und dem Verein auf Twitter. Der Bundestagsabgeordnete hatte einen Aufruf des aktuell Tabellenletzten in der Bundesliga gegen Rassismus und Diskriminierung hämisch mit den Worten kommentiert »#S04 setzt Zeichen: Nicht nur in der Tabelle!«.

Die Retourkutsche folgte prompt: »Herr Brandner, sich über Werte wie Vielfalt und Toleranz lustig zu machen, ist für einen gewählten Volksvertreter arm. Unabhängig von unserer sportlichen Situation: Schalke wird nie auf ihr Niveau absteigen.« Dafür gab es sogar ein dickes Lob vom Erzrivalen Borussia Dortmund: »Starkes Statement. Danke, @s04«. mth

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025