Weimar

Bürgerbündnis gegen Antisemitismus

Für den Standort Weimar wirbt der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Weimar Foto: Thinkstock

Mit einem Aufruf haben sich Politiker, Kulturschaffende und Religionsvertreter aus Weimar und der Region gegen jede Form von Antisemitismus gewandt. Auch in Thüringen komme es immer wieder zu antisemitischen Vorfällen, erklärte das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) in der Klassikerstadt.

Antisemitische Ressentiments fänden sich dabei nicht nur bei Vertretern der extremen Rechten, sondern in allen Teilen der Gesellschaft. Sie würden »von Verschwörungstheorien, -mythen oder -ideologien und antisemitischen Äußerungen über Aufrufe zum Boykott israelischer Produkte bis hin zu Übergriffen auf Juden und Angriffen auf Synagogen und Friedhöfe« in sehr unterschiedlichen Formen zutage treten, heißt es in dem Papier.

erstunterzeichner »Diesem zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft müssen wir entgegentreten!«, fordern die Erstunterzeichner der Erklärung. Es reiche nicht aus, sich mit einzelnen Vorfällen auseinanderzusetzen. »Es braucht eine kontinuierliche und öffentliche Auseinandersetzung mit verbreiteten Ressentiments und insbesondere den subtileren Formen des Antisemitismus in unserer Gesellschaft«, heißt es im Text weiter. Hierbei sei auch eine klare Differenzierung von zum Teil berechtigter Kritik am Verhalten der israelischen Regierung Israels und antisemitischen Ressentiments wichtig.

Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar wende sich »entschieden gegen jede Form des Antisemitismus« und rief dazu auf, sich der Initiative per Unterschrift anzuschließen. Das könne einfach per E-Mail mit vollständigem Namen und Ort (und freiwilligen Angaben zu Funktion und Organisation beziehungsweise Beruf und Tätigkeit) an das Bündnis geschehen.

Zu den Erstunterzeichnern der Erklärung zählen unter anderem der Präsident der Klassik Stiftung, Hellmut Seemann, der Intendant des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar Hasko Weber, der Vorsitzende der Weimarer CDU und frühere Thüringer Innenminister Jörg Geibert, die Rathauschefs von Weimar, Peter Kleine (parteilos), und Apolda, Rüdiger Eisenbrand (Freie Wähler) sowie der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. epd

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025