Gedenken

»Buchenwald war überall«

Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald (Januar 2021)

Eine neue Webseite informiert über die Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar. Unter dem Leitthema »Buchenwald war überall« werde über das weitverzweigte Lagersystem informiert, erklärte die Geschäftsführerin des Fördervereins Buchenwald, Anke Klüßendorf, am Mittwoch in der Klassikerstadt. Damit solle das dezentralisierte Gedenken gefördert und unterstützt werden.

Die Existenz des Lagersystems widerspreche dem verbreiteten Bild, die Verbrechen und Grausamkeiten hätten stets nur anderswo stattgefunden. Dazu sind laut Klüßendorf auf der Webseite die Standorte aller 140 Außenlager verzeichnet. Über eine Karte könnten per Klick Informationen zu Zahl und Herkunft der dorthin verschleppten Häftlinge sowie zu den Firmen, die KZ-Insassen bei der SS angefordert hätten, abgerufen werden.

So ist unter »Köln (Ford)« zu lesen: »Im Auftrag der Ford-Werke AG wurde im August 1944 ein Außenlager nahe des Kölner Werksgeländes eingerichtet. Die etwa 50 KZ-Häftlinge arbeiteten in Zwölf-Stunden-Schichten in der Produktion, isoliert von den übrigen Arbeiterinnen des Werks. Ein Häftling kam aus nicht bekannten Gründen ums Leben, die anderen wurden im Februar 1945 nach Buchenwald verlegt. Heute bemüht sich die Projektgruppe Messelager um eine angemessene Aufarbeitung.«

Das KZ Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar wurde 1937 errichtet. An mehr als 140 Orten wurden nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora etwa 280.000 Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt. Mehr als 56.000 Menschen starben an Hunger und Erschöpfung oder wurden ermordet. epd

Meinung

Vereinte Nationen: Alter Wein in neuen Schläuchen

Kommende Woche soll in New York eine Resolution zum Nahostkonflikt verabschiedet werden. Sie ist hochproblematisch. Deutschland sollte dagegen stimmen

von Jacques Abramowicz  18.09.2025

"Times"-Bericht

London vor Anerkennung eines Staates Palästina

Noch vor anderen Weltmächten könnte Großbritannien die formale Anerkennung eines palästinensischen Staates vollziehen. Die Berichte darüber kommen zu einem heiklen Zeitpunkt

 18.09.2025

München

Auschwitz Komitee: Shani-Ausladung ist »schändlich«

Ein Musikfestival in Gent hat die Münchner Philharmoniker ausgeladen, weil das Verhältnis des israelischen Dirigenten zu seiner Regierung nicht klar sei. Das Auschwitz Komitee kritisiert das

 18.09.2025

Berlin

Hardt: Keine Wirtschaftssanktionen gegen Israel

Der CDU-Außenpolitiker befürwortet Sanktionen gegen »radikale Minister«. Die Anerkennung eines Staates Palästina lehnt er ab

 18.09.2025

Flensburg

Antisemitisches Schild löst Empörung aus

»Juden haben hier Hausverbot!« steht im Schaufenster eines Geschäftes. Aus der Lokalpolitik kamen deutliche Reaktionen

 18.09.2025

Antrittsbesuch

Merz reist nach Madrid: Differenzen in Haltung zu Israel

Insgesamt läuft es gut in den Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien. Bei einem Thema gibt es aktuell aber Streit

 18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Washington D.C./Jerusalem

Trump und Netanjahu: Zerwürfnis nach Doha-Angriff

Hinter den Kulissen soll der amerikanische Präsident einem Zeitungsbericht zufolge über den israelischen Regierungschef geschimpft haben

 18.09.2025

Doha

Nach Schlag in Katar: Hamas-Anführer gibt TV-Interview

Ghazi Hamad, der als Planer der Massaker vom 7. Oktober gilt, gibt sich als Opfer des »zionistischen Feindes«

 18.09.2025