EILMELDUNG! Israelfeindliche Aktivisten stürmen ZDF-Hauptstadtstudio. Polizei im Einsatz

Meinung

BND – mit der Pflicht zur Aufklärung

Einer quälte Anne Frank» – so ist in dieser Woche ein Artikel des Focus überschrieben. Darin berichtet das Magazin, der ehemalige österreichische SS-Oberscharführer Karl Josef Silberbauer habe für den Bundesnachrichtendienst (BND) gearbeitet. 1944 hatte ebendieser Silberbauer in Amsterdam die Familie Frank und die anderen Untergetauchten festgenommen, nachdem ihr Versteck verraten worden war.

Dunkles Kapitel Später, nach Kriegsende, war der Nazi in Wien wieder als Polizeibeamter tätig und half dem Vorläufer des Geheimdienstes, der Organisation Gehlen, als Kontaktvermittler. Silberbauer schämte sich offenbar nicht für seine frühere Tätigkeit, da er nach eigenem Bekunden nur auf Befehl gehandelt und sich bei der Verhaftung der Familie Frank «korrekt» verhalten habe. Pflichterfüllung im Dritten Reich wie in der Bundesrepublik, auch Kontinuität genannt. Ein dunkles Kapitel, immer noch.

Umso wichtiger ist es, dass sich eine Organisation wie der BND endlich seiner braunen Vergangenheit stellt, einschließlich der Mitarbeiter, die das NS-Regime tatkräftig gestützt haben. Nach dem Auswärtigen Amt, dem Finanzministerium und der Polizei hat die Behörde zwar damit begonnen, mithilfe einer Historikerkommission ihre Geschichte aufzuarbeiten.

Jüngst hat zudem das Bundesverwaltungsgericht den Nachrichtendienst dazu verdonnert, Akten über Adolf Eichmann zugänglich zu machen. Dazu gehört aber, dass die historischen Archive wirklich vollständig geöffnet werden, dass Medienvertreter und Forscher ohne Einschränkung mit den Dokumenten arbeiten können. Es ist an der Zeit, dass wir alles über die Mörder von Anne Frank und all die Silberbauers erfahren. Man könnte es auch Pflichterfüllung nennen.

Der Autor ist Direktor des Anne Frank Zentrums in Berlin.

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei ist im Einsatz

 07.11.2025 Aktualisiert

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025

Hessen

Mutmaßlicher Hakenkreuz-Schmierer von Hanau gefasst

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen offenbar psychisch-kranken Mann. Das Motiv für die Tat soll im persönlichen Umfeld des 31-Jährigen gelegen haben

 06.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025