Jüdische Gemeinden

Besserer Schutz gefordert

Sicherheitskräfte vor einer jüdischen Einrichtung in Frankreich nach den Terroranschlägen vom 13. November Foto: dpa

Das American Jewish Committee (AJC) hat einen besseren Schutz jüdischer Gemeinden vor Angriffen gefordert. In den vergangenen 15 Jahren sei eine dramatische Zunahme des Antisemitismus bis hin zu Terroranschlägen wie zuletzt in Paris zu beobachten, erklärte die Direktorin des AJC Berlin, Deidre Berger, am Donnerstag in Berlin.

Dieser islamistische Terror sei Teil einer größeren Agenda und richte sich »gegen unsere liberalen Demokratien insgesamt«. Viele kleine und mittlere jüdische Gemeinden in Europa klagten jedoch über mangelnde finanzielle Unterstützung beim Schutz ihrer Einrichtungen.

terror Vertreter jüdischer Gemeinden und Organisationen seien besorgt, ob nach den Anschlägen von Paris tatsächlich die notwendigen politischen Konsequenzen gezogen werden, betonte Berger. So müsse Europa in Sicherheitsfragen den Austausch mit Israel intensivieren, da das Land im jahrzehntelangen Umgang mit Terror wichtige Erfahrungen gemacht habe, von denen auch Europa profitieren könne.

Einer möglichen Zunahme von Antisemitismus und Israelhass durch zuwandernde Flüchtlinge müsse mit einer Ausweitung von Programmen für Demokratie- und Wertebildung entgegengewirkt werden, forderte Berger weiter. Dies könne dazu beitragen, Antisemitismus und Extremismus frühzeitig zu begegnen.

Eine besondere Herausforderung stelle zudem die Überwachung der wachsenden Zahl von Syrien-Rückkehrern dar, erklärte Berger: »Es muss sichergestellt werden, dass die Sicherheitsbehörden alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen, um potenzielle Gefahren tatsächlich zu verhindern.«

Schulbücher Um Radikalisierungstendenzen und Extremismus zurückzudrängen, müsse auch die Bildungsarbeit gegen Antisemitismus weiterentwickelt werden, forderte das AJC weiter. So würden derzeit in Schulbüchern häufig einseitige Darstellungen Israels und des Nahostkonflikts verbreitet, über die Vielfalt jüdischen Lebens werde nur mangelhaft informiert.

In Berlin kamen am Mittwoch Vertreter von jüdischen Gemeinden und Organisationen aus 20 europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten zum siebten »European Forum on Antisemitism« zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen stand den Angaben zufolge die aktuelle Sicherheitslage nach den Anschlägen von Paris und den antisemitischen Terrorattacken im vergangenen Jahr. epd

Georg M. Hafner

Auslöschen? Kein Problem!

Die Konsequenz des Frankfurter Urteils ist eine verheerende Verschiebung von roten Linien

von Georg M. Hafner  29.03.2024

Berlin

»UNRWA ist Teil des Problems«

Israels Botschafter Ron Prosor präsentiert Informationen zur engen Verbindung der Terrororganisation Hamas mit dem UN-Palästinenserhilfswerk

 28.03.2024

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Sachsen

Trotz antisemitischer Vorfälle: Leipziger Friedenspreis geht an »Handala«-Gruppierung

Die »pro-palästinensische Gruppierung« steht immer wieder wegen antisemitischer Vorfälle in der Kritik

 27.03.2024

Analyse

Allein

Der Jude unter den Staaten: Wie Israel von der Weltgemeinschaft verleumdet und im Stich gelassen wird

von Maria Ossowski  27.03.2024

Manchester Airport

Überlebende des 7. Oktober bei Einreise beschimpft

»Wir müssen sicherstellen, dass Sie hier nicht dasselbe tun wie in Gaza«, sagt ein Grenzbeamter zu den Israelis

von Imanuel Marcus  27.03.2024 Aktualisiert

USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

»Wir den Kampf in Gaza nicht beenden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, erklärt Joav Gallant

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Berlin

Nach Angriff auf jüdischen Studenten: Hochschulgesetz wird verschärft

Möglichkeit der Exmatrikulation wurde zuvor von Rot-Grün-Rot abgeschafft

 26.03.2024