Antisemitismus

Bericht: Berlins Regierender Bürgermeister für Rücktritt von TU-Präsidentin

Kai Wegner, der Regierende Bürgermeister von Berlin Foto: picture alliance / dts-Agentur

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hält einen Rücktritt der Präsidentin der Technischen Universität (TU) Berlin, Geraldine Rauch, offenbar für unausweichlich. Das berichtet die »Bild«-Zeitung unter Berufung auf Senatskreise.

Es sei klar, dass die Unigremien nach Rauchs Likes für antisemitische Posts auf der Plattform X handeln müssten, hieß es. Als beste Lösung betrachte Wegner demnach einen freiwilligen Rücktritt der Präsidentin.

Rauch hatte am Mittwoch eingeräumt, auf X (früher Twitter) Posts gelikt zu haben, welche die Situation in Gaza und Rafah aufgriffen. Dabei, so die 41-Jährige, habe sie einen Post wegen seines Textes gelikt und das darunter gepostete Bild zu diesem Zeitpunkt nicht genauer betrachtet. Das Foto zeigt Demonstranten, die Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf einem Plakat ein Hakenkreuz auf die Brust gemalt haben.

Lesen Sie auch

Tausend Worte

Dazu bemerkte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden: »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, in diesem Fall übrigens gerade einmal ein Satz. Konnte Frau Professor Rauch dieses unzweifelhaft antisemitische Bild wirklich übersehen?«

Bereits am Donnerstag hatte der Zentralrat die Entschuldigung Rauchs als nicht glaubwürdig bezeichnet. Die TU-Präsidentin baue auf »Ausflüchte«, sagte Schuster.

Er kritisierte in diesem Zusammenhang auch erneut die Ernennung des Historikers Uffa Jensen zum TU-Antisemitismusbeauftragten. »Die letzten Tage haben deutlich gezeigt, dass die Zustände an der TU Berlin der Integrität einer Universitätsleitung nicht würdig sind.« kna

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Rechtsextremismus

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress 

Wer steckt hinter dem mysteriösen Auftritt des Mannes, der mit einer Rede im Hitler-Stil den Gründungskongress der AfD-Jugend aufmischte? Ihm droht der Parteiausschluss

von Jörg Ratzsch  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025

Berlin

Karoline Preisler bei Marsch gegen Antisemitismus

»Es ist ganz besonderer Marsch, weil Männer Frauen und Kinder, Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zusammengekommen sind«, sagt die Juristin und Politikerin

 01.12.2025

Potsdam

Anne Frank mit Kufiya: Jüdische Gemeinde fordert Ausstellungs-Stopp

Eine Ausstellung im Museum Fluxus+ will Ähnlichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis aufzeigen. Doch die Darstellung zieht Kritik aus der Jüdischen Gemeinde und von Brandenburgs Antisemitismusbeauftragten auf sich

 01.12.2025

Interview

»Nach dem Waffenembargo gibt es einiges zu kitten«

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter über den Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in Israel, Siedlergewalt im Westjordanland und die Kooperation mit dem Mossad

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Hamburg

So reagiert die Politik auf den Rücktritt Stefan Hensels

Wegen der vorzeitigen Amtsaufgabe des Antisemitismusbeauftragten macht die CDU dem rot-grünen Senat schwere Vorwürfe. Der Erste Bürgermeister lobt dagegen die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Beauftragten

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 01.12.2025