Ben Cohen, der als »Israelkritiker« bekannte Mitbegründer der Eiscreme-Marke »Ben & Jerry’s«, ist im Kapitol in Washington D.C. von Sicherheitsbeamten festgenommen worden. Es geschah während einer Senatsanhörung mit Gesundheitsminister Robert F. Kennedy.
Cohen, der ebenso wie der andere Firmengründer Jerry Greenfield Jude ist, protestierte im amerikanischen Parlament lautstark gegen ein angebliches »Gemetzel« in Gaza, für das Israel verantwortlich sei. Der 74-jährige war Teil einer Gruppe von Demonstranten, die ein Statement von Kennedy über Haushaltsfragen unterbrachen.
»Der Kongress zahlt für Bomben, die Kinder in Gaza töten«, rief Cohen während des Hearings laut amerikanischen Medienberichten. Zugleich wollten die Gesetzgeber das Krankenversicherungsprogramm »Medicaid« für arme Amerikaner kürzen.
»Milliarden für Bomben«
»Die Mehrheit der Amerikaner hasst, was hier vor sich geht, was unser Land mit unserem Geld und in unserem Namen tut«, erklärte Ben Cohen, nachdem er wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Israel dürfe nicht mit Milliarden Dollar für Bomben unterstützt werden. Das »Abschlachten von Zehntausenden von Menschen« müsse enden.
Allerdings schlachtet Israel niemanden ab. Vielmehr geht der jüdische Staat gegen die Terrororganisation Hamas in einem dicht besiedelten Gebiet vor. Diese will Israel erklärtermaßen auslöschen, hat weitere Massaker im Stil des 7. Oktobers 2023 bereits angekündigt und hält weiterhin 58 Geiseln, die sie in Israel in ihre Gewalt brachte.
Die israelische Armee warnt Zivilisten vor einer Bombardierung mit Flugblättern, Telefonanrufen und sogenanntem »Dachklopfen«, bei dem Munition ohne Sprengkopf auf ein Dach gefeuert wird.
Im Jahr 2021 sorgten Cohen und Greenfield dafür, dass ihre »Ben & Jerry’s«-Produkte nicht mehr im Westjordanland angeboten wurden. Dieser Boykott wurde auch innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in westlichen Ländern sowie in Israel mit Ärger und Unverständnis quittiert.
Der Boykott gegen Israel und Aussagen Cohens gegen die Unterstützung der Ukraine durch die Vereinigten Staaten führte zudem zu einem Rechtsstreit mit Unilever, dem Eigner von »Ben & Jerry’s«. im