Rechtspopulismus

»Bedrohung des jüdischen Lebens«

»Keine Partner für uns«: Zentralrat und CRIF wollen nicht mit Rechtspopulisten kooperieren. Foto: dpa

Die Dachverbände der Juden in Deutschland und Frankreich lehnen eine Kooperation mit rechtspopulistischen Parteien ab. »Wir schätzen politischen Pluralismus in der Demokratie. Gerade deshalb sehen wir keine Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der AfD oder dem Front National«, schreiben die Vorsitzenden Josef Schuster und Francis Kalifat in einem gemeinsamen Beitrag für die »Welt« und »Le Figaro« (Samstag).

»Juden haben aufgrund ihrer leidvollen Geschichte feine Sensoren, wenn Populisten anfangen, demokratische Werte in Misskredit zu bringen, die Gesellschaft zu spalten und Minderheiten anzugreifen«, führen Schuster und Kalifat aus.

Schächten Die Rechtsextremisten in Frankreich stellten jüdisches Leben infrage, indem sie davon sprächen, das Tragen der Kippa in der Öffentlichkeit und das Schächten zu verbieten. In Deutschland scheuten einzelne AfD-Politiker nicht »vor einem Sprachgebrauch aus der Nazi-Zeit« zurück, etwa wenn sie dafür plädierten, die Vokabel »völkisch« wieder positiv zu besetzen.

»Rechtspopulisten geben sich gerne als Freunde Israels oder von Juden aus«, schreiben der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Vorsitzende des Rates der jüdischen Institutionen in Frankreich (CRIF). »Doch das sind sehr durchschaubare Manöver, mit denen sie versuchen, nach jüdischen Wählern zu fischen.« Umso wichtiger sei es den jüdischen Dachverbänden, deutlich zu machen: »AfD und Front National sind keine Partner für uns, sondern eine Bedrohung des jüdischen Lebens in Deutschland und Frankreich.« epd

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025

New York

UN-Sicherheitsrat billigt Trumps Gaza-Plan

Die Resolution erhält 13 Stimmen, Russland und China enthalten sich. Trump: Es ist ein Moment wahrhaft historischen Ausmaßes

 18.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025