Berlin

Ausstellung über Nazi-Jäger Fritz Bauer

Fritz Bauer trug maßgeblich zur Ergreifung von Adolf EIchmann bei. Erst nach seinem Tod 1968 enthüllte die israelische Regierung seine Mithilfe. Foto: dpa

Mit einer Sonderausstellung erinnert das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors ab Mittwoch an den früheren hessischen Generalstaatsanwalt und Nazi-Jäger Fritz Bauer (1903-1968). Mit vielen Originalobjekten sowie Ton- und Filmaufnahmen werde Fritz Bauers Lebensgeschichte im Spiegel der historischen Ereignisse dokumentiert, teilte die Stiftung in Berlin mit.

LIVESTREAM Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstagabend im Livestream von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke). Sie soll bis zum 17. Oktober laufen. Derzeit ist das Dokumentationszentrum jedoch wegen der Corona-Infektionslage bis aus weiteres geschlossen.

Fritz Bauer gehört laut Stiftung zu den bedeutendsten und juristisch einflussreichsten jüdischen Remigranten im Nachkriegsdeutschland. Gegen erhebliche Widerstände habe er als Staatsanwalt wichtige Strafverfahren gegen NS-Täter auf den Weg gebracht, insbesondere den Frankfurter Auschwitz-Prozess.

EICHMANN-PROZESS Einen entscheidenden Anteil habe er auch an der Ergreifung Adolf Eichmanns gehabt, dem als ehemaligem Leiter des »Judenreferats« im Reichssicherheitshauptamt vor 60 Jahren in Israel der Prozess gemacht wurde.

1930 wurde Bauer zum jüngsten Amtsrichter der Weimarer Republik ernannt. In der NS-Zeit wurde er als Jude und Sozialdemokrat verfolgt. Er floh aus Deutschland und kehrte 1949 zurück. Bauers Auffassung, ein Staatsanwalt habe in erster Linie die Menschenwürde zu schützen, gerade auch gegen staatliche Gewalt, habe das überkommene Bild dieses Amtes revolutioniert, heißt es in der Ausstellungsankündigung. epd

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Entscheidung

Uni Jena lehnt Prüfung von Kontakten mit israelischen Hochschulen ab

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird Kooperationen mit israelischen Hochschulen nicht auf mögliche Verbindungen zum Militär überprüfen. Der Senat lehnte einen entsprechenden Antrag von Teilen der Professorenschaft ab

 27.11.2025

Berlin

Prozess um Angriff am Holocaust-Mahnmal: »Tat zugegeben«

Polizisten berichten von der Begegnung mit dem Angeklagten wenige Stunden nach der Tat

 27.11.2025