Nach Mord an Walter Lübcke

Auschwitz Komitee fordert konsequentes Durchgreifen

Trauergottesdienst für den ermordeten Walter Lübcke Foto: dpa

Das Internationale Auschwitz Komitee fordert nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) ein konsequentes Durchgreifen der Sicherheitsbehörden gegen die rechte Szene.

Pflicht Alle staatlichen Institutionen, vom Verfassungsschutz bis hin zur Polizei, seien jetzt in der Pflicht, ihre internen und externen Erkenntnisse über rechtsextreme Gruppen und Personen öffentlich zu machen, erklärte das Komitee am Samstag in Berlin.

Die Überlebenden der Schoa reagierten mit großer Verunsicherung und Beunruhigung auf die Nachrichten aus Deutschland und fragten sich, ob angesichts von allzu viel schläfrigem Selbstbewusstsein in Politik und Gesellschaft das massiv gewachsene Potenzial rechten Hasses und rechter Gewalt nicht viel zu lange verharmlost und unterschätzt worden ist, hieß es weiter.

Die jüdische Welt Europas sei längst im Fokus dieses Hasses, dem jetzt auch zunehmend Politiker zum Opfer fielen.

Hass »In diesen Tagen geht es wirklich um eine neue Qualität dieses Hasses und der rechtsextremen Gefahr in Deutschland, auf dessen demokratische Verlässlichkeit und Stabilität Auschwitz Überlebende immer noch bauen«, erklärte der Exekutiv Vizepräsident des Auschwitz Komitees, Christoph Heubner.

»So wie es jetzt für alle demokratischen Kräfte auch darum geht, die AfD nicht aus ihrer Verantwortung für den Aggressionsprozess in Deutschland zu entlassen, so sehr erwarten die Überlebenden jetzt von allen Bürgern Deutschlands den von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) angekündigten ›Biss der Demokratie‹.«  epd

Umfrage

48 Prozent der Deutschen für AfD-Verbot

61 Prozent der Befragten halten die Partei außerdem für rechtsextrem

 04.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  04.05.2025

Meinung

Noch Zweifel?

Auch vor der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem war ihre antidemokratische Haltung offenkundig. Jetzt muss das Verbotsverfahren gegen die Partei endlich in die Wege geleitet werden

von Monty Ott  02.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Meinung

Israelfeinde gegen Pressefreiheit

Journalisten sind immer häufiger Anfeindungen von »propalästinensischen« Aktivisten ausgesetzt. Das ist auch ein Angriff auf das Fundament unserer Gesellschaft

von Erica Zingher  02.05.2025

Interview

»Deutschlands Vorbildrolle steht radikal infrage«

Oliver von Wrochem über 80 Jahre Kriegsende, eine stärker werdende AfD und NS-Gedenkstätten als gesellschaftspolitische Akteure

von Sebastian Beer  02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Was bedeutet die neue Einstufung für die AfD?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Schritt des Verfassungsschutzes, die gesamte Partei als gesichert rechtsextrem einzustufen

von Anne-Beatrice Clasmann  02.05.2025

Deutschland

Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette und der angebliche »Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung«

Lange lebte die frühere RAF-Terroristin Klette im Untergrund, ehe sie in Berlin verhaftet wurde. Am 1. Mai ist sie in Gedanken wieder in ihrer Kreuzberger Community

 02.05.2025