Einspruch!

Aufstehen gegen Christenverfolgung

Ronald S. Lauder Foto: Gregor Zielke

Der fanatische Hass der Gotteskrieger von IS & Co. richtet sich gegen viele religiöse Minderheiten. Und doch sind Christen ganz besonders davon betroffen. Ironischerweise ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem die christliche Bevölkerung noch wächst, Israel. Denn dort können Christen ihren Glauben frei leben.

»Sie haben tatsächlich Kinder enthauptet und deren Köpfe auf einen Stock gespießt«, beschrieb jüngst ein chaldäisch-amerikanischer Geschäftsmann auf CNN eine Szene in einem Park in Mossul. Der IS verlangt Sondersteuern von Christen und zwingt viele, entweder zum Islam zu konvertieren oder zu sterben. Hundertausende Chaldäer und Aramäer wurden bereits aus ihrer Heimat vertrieben, viele brutal ermordet. Auf Haustüren malten IS-Kämpfer ein arabisches »N«, um damit auf die Präsenz von »Nazarenern« aufmerksam zu machen.

uno Erinnerungen werden wach an den Judenstern im Dritten Reich. »Nie wieder!« hört man seit dem Ende der Nazizeit immer wieder. Und doch hat die Welt schwere Menschenrechtsverletzungen oftmals hingenommen. Schweigen und Wegsehen erscheint bequemer. Selbst die UNO beschäftigt sich lieber mit Israel als mit dem Flächenbrand im Irak und in Syrien.

Vor ein paar Wochen war ich in Rom bei Papst Franziskus. Wir waren uns einig: Heute müssen viele Christen im Nahen Osten das erleiden, was früher die Juden erlitten. Die meisten jüdischen Gemeinden in der arabischen Welt sind bereits Geschichte, und nun droht den christlichen Ähnliches.

Viele Christen im Westen stehen heute offen und mutig für das Existenzrecht Israels ein. Und sie stehen auf gegen Antisemitismus – die Berliner Kundgebung des Zentralrats hat dies jüngst wieder gezeigt. Als Juden haben wir eine Pflicht, aufzustehen gegen die Christenverfolgung. Unsere einzige Waffe ist das Wort. Dies müssen wir einsetzen, laut und eindeutig. Worte werden nicht reichen. Aber sie sind die Voraussetzung dafür, dass endlich gehandelt wird.

Der Autor ist Präsident des Jüdischen Weltkongresses.

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025