Berlin

Antisemitismus und Lage in Gaza: Merz telefoniert mit Netanjahu

Friedrich Merz (CDU) Foto: picture alliance / Fotostand

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert. Wie Regierungssprecher Stefan Kornelius am Freitag mitteilte, bekräftigte Merz anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs, »dass die Sicherheit und Existenz Israels Teil deutscher Staatsraison sind«. Die Bundesregierung werde entschlossen gegen Antisemitismus vorgehen. Das Telefonat fand den Angaben zufolge bereits am Donnerstag statt.

Thema war den Angaben zufolge auch die Lage im Nahost-Konflikt. Merz habe seine Besorgnis über das Schicksal der israelischen Geiseln und die humanitäre Not in Gaza geäußert, sagte Kornelius. Der Kanzler habe seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, »dass bald Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gang kommen«.

Regierungschefs sprachen auch über die gegenseitigen Besuche der Präsidenten beider Länder

Beide Regierungschefs sprachen demnach auch über die gegenseitigen Besuche der Präsidenten beider Länder. Israels Staatspräsident Isaac Herzog wird am Montag in Berlin erwartet und reist gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier danach nach Israel. Anlass der gemeinsamen Reisen ist der 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel am 12. Mai 1965.

Lesen Sie auch

Merz hatte Ende Februar - damals als Gewinner der Bundestagswahl vor Koalitionsverhandlungen - angekündigt, auch Netanjahu nach Deutschland einladen zu wollen. Vor dem Hintergrund des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Netanjahu hatte dies für Diskussionen gesorgt. epd

Meinung

Die Folgen wären fatal - auch für uns

Warum der Ausschluss Israels aus »Horizon Europe« ein Fehler wäre und Deutschland mit Nein stimmen sollte

von Carsten Ovens  04.08.2025

Berlin

Deportationsmahnmal in Moabit beschädigt

Polizeibeamte entdecken auf der Putlitzbrücke Farbspritzer und Paketklebeband am Mahnmal

 04.08.2025

Berlin

CDU-Politiker Kiesewetter kritisiert deutsche Nahost-Politik

Kanzler Merz und Außenminister Wadephul (beide CDU) prägen die Nahost-Politik der Bundesregierung. Deutliche Kritik daran kommt aus den eigenen Reihen

 04.08.2025

Interview

»Als deutscher Außenminister muss ich Israel aus der Isolation helfen«

Bundesaußenminister Johann Wadephul war gerade zum zweiten Mal in drei Monaten in Israel. Im Interview spricht über die Gründe des Besuchs, seine zunehmende Missbilligung des israelischen Vorgehens in Gaza sowie die Kritik, die es seit seinem Amtsantritt an ihm gegeben hat

von Joshua Schultheis  03.08.2025

Friedrich Merz

»Ich bin entsetzt über die Bilder von Evyatar David und Rom Braslavski«

Der Bundeskanzler fordert die Freilassung aller Geiseln als Voraussetzung für eine Waffenruhe

 03.08.2025

Armin Laschet

»Warum sind die Bilder der geschundenen Deutschen nicht täglich in den deutschen Medien?«

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses fordert von der deutschen Staatsspitze mehr Einsatz für die deutschen Geiseln

 03.08.2025

Deutschland

Innenministerium prüft Aufnahme von Kindern aus Israel und Gaza

Hannover und Düsseldorf wollen schutzbedürftige und traumatisierte Kinder aus Israel und dem Gazastreifen aufnehmen. Doch für das Vorhaben gibt es Hürden

 03.08.2025

Krieg im Gazastreifen

Söder: Deutschland und Israel weiter engste Partner

Der bayerische Ministerpräsident fordert, an den Grundsätzen deutscher Außenpolitik festzuhalten

 03.08.2025

Krieg gegen Hamas

Außenminister Wadephul spricht von Hungersnot in Gaza

Internationale Experten sehen die Kriterien für eine Hungersnot nicht erfüllt

 03.08.2025