Berlin

Antisemitismus am Rande des CSD

Teilnehmer der »Internationalen Queer Pride« stehen am Südstern in Berlin-Kreuzberg Polizisten gegenüber. Foto: picture alliance/dpa

Bei Versammlungen im Umfeld des Berliner Christopher Street Days (CSD) hat die Polizei am Samstag Dutzende Menschen festgenommen. Es kam demnach zu zahlreichen Vergehen. Ein Mann, der eine Regenbogenfahne mit Davidstern hochhielt, wurde nach Polizeiangaben vom Sonntag von einem Unbekannten auf den Kopf geschlagen.

Ein insgesamt positives Fazit zog die Polizei vom CSD selbst, an dem mehrere Hunderttausend Menschen »überwiegend friedlich und ausgelassen« teilgenommen hätten.

Zu einer rechtsextremen Demonstration gegen den CSD kamen laut Polizeiangaben 40 Teilnehmer. Die 46-jährige Anmelderin sei mehrere Stunden zuvor bereits mit fünf weiteren Personen am Bahnhof Alexanderplatz festgenommen worden. Den Beschuldigten wurde unter anderem das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen vorgeworfen.

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Bei der rechtsextremen Gegenversammlung sei es zu 14 Strafermittlungsverfahren wegen insgesamt sechs Delikten gekommen. Abends wollten 19 Personen aus der Gruppe eine neue Spontanversammlung durchführen, welche nicht genehmigt wurde. In Folge kam es zu drei weiteren Festnahmen. Eine Einsatzkraft sei leicht verletzt worden, hieß es.

Bei der »Internationalist Queer Pride« in Kreuzberg entzog die Polizei insgesamt 57 Personen die Freiheit. Dort nahmen rund 10.000 Personen teil, etwa 800 mit israelfeindlichem Bezug. Da wiederholt antisemitische Parolen gerufen und Einsatzkräfte angegriffen worden seien, wurde die Versammlung am Abend aufgelöst. Während des Einsatzgeschehens dort wurden 17 Beamte verletzt. epd/ja

Feier

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