Aus Angst vor gewalttätigen Protesten hat das Finanzministerium in Mecklenburg-Vorpommern eine Fotoausstellung zum Alltagsleben in Israel auf unbestimmte Zeit verschoben.
Weil sich der Nahostkonflikt erneut dramatisch zugespitzt habe, sei die Sicherheitslage auch in Deutschland verändert, sagte Finanzminister Heiko Geue (SPD). »In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und der damit verbundenen Herausforderungen bei der Gewährleistung eines ungestörten Ausstellungsbetriebs wurde entschieden, die Ausstellung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.« Zuvor hatte die »Ostsee-Zeitung« berichtet.
Fotos vom Alltagsleben in Jerusalem
Es geht um eine Foto-Ausstellung des Schweriner Journalisten Max-Stefan Koslik, die am 11. Juni im Foyer des Finanzministeriums in Schwerin eröffnet werden sollte. Die Aufnahmen entstanden dem Ministerium zufolge Anfang des Jahres während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Jerusalem. Die Ausstellung sei bewusst nicht auf die gegenwärtigen Konflikte im Nahen Osten ausgerichtet gewesen, sondern sollte laut Ministerium den Blick auf die menschliche Dimension abseits der politischen Schlagzeilen lenken.
CDU bietet ihre Fraktionsräume im Schloss an
Die CDU kritisierte die Entscheidung Geues heftig und bot an, die Ausstellung in den Räumlichkeiten ihrer Landtagsfraktion im Schweriner Schloss zu zeigen. Der Zugang zum Landtag ist gesichert. CDU-Fraktionschef Daniel Peters nannte die Verschiebung der Schau auf unbestimmte Zeit es ein fatales Zeichen. »Das ist beschämend und politisch brandgefährlich. Wer in diesen Zeiten Veranstaltungen zu Israel aus dem Kalender streicht, statt sie sichtbar zu machen, sendet das völlig falsche Signal.« dpa