Meldungen

Angriff in Warschau, BIT-Beirat, Attacke in Berlin

Verurteilte die Attacke auf israelische Studenten in Krakau: Polens Botschafter Magierowski Foto: dpa

Meldungen

Angriff in Warschau, BIT-Beirat, Attacke in Berlin

Nachrichten aus Politik

 12.09.2019 12:11 Uhr

Warschau: Angriff auf Studenten
Israelische Studenten sind laut »Times of Israel« in der polnischen Hauptstadt Warschau brutal angegriffen und verletzt worden. Die Online-Zeitung berichtete am vergangenen Sonntag, eine Gruppe »Arabisch sprechender Männer« habe die Jurastudenten nach einem Besuch in einem Klub angesprochen und gefragt, ob sie aus Israel stammten.» Als sie dies bejahten, wurden sie gnadenlos angegriffen, begleitet von Rufen ›Fuck Israel‹«, schrieb Barak Kashpizky, dessen Bruder Yotam den Berichten zufolge verletzt wurde, auf Facebook. Der junge Mann habe kurzfristig das Bewusstsein verloren und einen Bruch der Augenhöhle und der Nase erlitten. Passanten hätten nicht geholfen. Der polnische Botschafter in Israel, Marek Magierowski, sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP von einem »schrecklichen Akt der Barbarei«. Das polnische Außenministerium versicherte laut PAP, die Polizei ermittle in dem Fall.  dpa/ja

BIT: Humboldt-Uni unter Druck
Der Beirat des Berliner Instituts für Islamische Theologie (BIT) hat bei seiner entscheidenden Sitzung in der vergangenen Woche der Besetzung von fünf der insgesamt sechs Professuren am BIT zugestimmt – gegen die Stimme der Islamischen Föderation Berlin (Milli Görüs in Berlin), wie die Jüdische Allgemeine aus dem Umfeld der Humboldt-Uni erfuhr. Das Verfahren zur Besetzung der sechsten Professur ist den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen. Eine Vertretung des Zentralrats der Muslime habe, so hieß es aus Uni-Kreisen, nicht an der Beiratssitzung teilgenommen. Anscheinend »war der Verein sich uneinig und konnte seine ablehnende Haltung theologisch nicht begründen«, vermutet der Grünen-Politiker Volker Beck, der den BIT-Beirat wiederholt für die Kooperation mit der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) kritisiert hatte. Dessen wichtigstes Mitglied, das Islamische Zentrum Hamburg, habe in der Vergangenheit maßgeblich die anti-israelischen Al-Quds-Demonstrationen in Berlin zu verantworten. Für den Zentralrat der Muslime sei das Fernbleiben von der Beiratssitzung »mehr als blamabel«, sagte Beck der Jüdischen Allgemeinen. Ein Lernprozess sei »immer anstrengend, aber kann für die Gesellschaft auch zur Klärung führen und so ein Gewinn werden«, so der Grünen-Politiker. Zudem fordert er, dass die Zusammenarbeit mit der IGS beendet werden müsse. Mit Verbänden, die »offene Befürwortung von Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen in ihren Reihen dulden«, dürfe es laut Beck »keine Kooperation geben«. Stattdessen sei es an der Zeit, »für eine Vertretung von liberalen Strömungen des Islam in Deutschland im Beirat zu sorgen«. Hier sei seitens Universität und Senat eine klare Haltung gegenüber den religiösen Akteuren gefordert.  ksh

Antisemitischer Vorfall in Berlin
Bei einem antisemitischen Angriff ist ein 21-Jähriger am Montagmorgen in Berlin verletzt worden. Der junge Mann habe sich mit drei gleichaltrigen Freunden vor einem Klub am Warschauer Platz auf Hebräisch unterhalten, teilte die Polizei mit. Dies habe ein anderer Mann gehört. Dieser sei daraufhin auf den 21-Jährigen zugegangen und habe ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Anschließend sei der Angreifer geflüchtet. Der 21-Jährige habe eine Gesichtsverletzung erlitten. Der Staatsschutz ermittelt.  epd/ja

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  06.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  06.11.2025

Ostdeutschland

AfD-Regierung als »Schreckensszenario«

Zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wächst in den jüdischen Gemeinden die Sorge vor einem Sieg der AfD

von Joshua Schultheis  06.11.2025