Verschwörungsmythen

»Absurdeste Erzählungen mit großer Reichweite«

Wortführer der Anti-Corona-Proteste: TV-Koch Attila Hildmann vor dem Reichstag Foto: imago

In den Protest gegen die Corona-Auflagen mischen sich nach den Worten des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, immer wieder auch judenfeindliche Äußerungen.

Die Ablehnung staatlicher Beschränkungen würde mit den »absurdesten Erzählungen« und antisemitischen Anspielungen verbunden, sagte Klein am Dienstag bei der Vorstellung eines Netzwerks gegen Antisemitismus. Klein nannte dabei den Kochbuchautor und Anti-Corona-Aktivisten Attila Hildmann mit seiner »großen Anhängerschaft«.

Die Anti-Corona-Demonstrationen seien ein Sammelbecken für gesellschaftliche Gruppen, die sonst keine Berührungspunkte hätten. Erleichtert würden diese Verbindungen durch die sozialen Medien. Auch der Antisemitismus im linksliberalen Milieu dürfe nicht unterschätzt werden, sagte Klein in Berlin.

Die Verschwörungsmythen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zeigten, wie wichtig Antisemitismus-Prävention sei, sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bei der Präsentation der Webseite des Kompetenznetzwerks Antisemitismus.

In Hildmanns Telegram-Kanal war immer wieder von einem geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus und von einem »zionistischen Regime unter Merkel« und Bill Gates die Rede. Das Landeskriminalamt Brandenburg ermittelt derzeit, ob sich Hildmann damit strafbar gemacht hat.

Mit dem Kompetenznetzwerk bündeln fünf Initiativen ihre Aktivitäten in der Analyse, Bildung und Beratung gegen Judenfeindschaft. Dazu gehören das Anne-Frank-Zentrum (Berlin), die hessische Bildungsstätte Anne Frank, der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS), die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden sowie die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus. Gefördert werden sie durch das Programm »Demokratie leben!« des Familienministeriums. dpa/ja

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Berlin

Verfassungsschutz nimmt neue AfD-Jugend ins Blickfeld

Ist auch die »Generation Deutschland« rechtsextremistisch? Sie rückt bereits in den Fokus des Bundesamts für Verfassungsschutz

 04.12.2025

Berlin

Merz und Wegner nennen Lübcke-Statue geschmacklos

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußerte Unmut: Das Schicksal eines von einem Rechtsradikalen ermordeten Politiker zu instrumentalisieren, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten

 04.12.2025

Bayern

Landtag wirbt für Yad Vashem-Außenstelle in München

Ein fraktionsübergreifenden Antrag – ohne Beteiligung der AfD - für eine Außenstelle der israelischen Gedenkstätte im Freistaat liegt vor

 04.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  04.12.2025

Graz

Verharmlosung von NS-Verbrechen: Haft für Deutschen in Österreich

Lange Haftstrafe für einen Publizisten: Was steckt hinter dem Urteil, und wie stufen Extremismusforscher seine bereits eingestellte Zeitschrift ein?

 04.12.2025