Berlin

1047 judenfeindliche Straftaten im ersten Quartal

Auch bei israelfeindlichen Demonstrationen kommt es zu antisemitischen Vergehen. Foto: picture alliance / Sipa USA

Das Bundeskriminalamt meldet für das erste Quartal des laufenden Jahres 1047 antisemitisch motivierte Straftaten. Darunter seien 27 Gewalttaten und 422 Fälle von Volksverhetzung, wie die »Welt« unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion berichtet.

Unter den Delikten waren den Angaben zufolge Sachbeschädigung, Bedrohung, Beleidigung sowie mehrere Fälle von Körperverletzung oder gefährlicher Körperverletzung. In Berlin und Coburg soll es je einen Mordversuch gegeben haben, wie es hieß. Hinzu kämen diverse Fälle des Zeigens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Die meisten Fälle wurden dem Bereich »Politisch motivierte Kriminalität - rechts« zugeordnet: 11 Gewalt- und 554 sonstige Straftaten. Insgesamt 267 Straftaten und sechs Gewaltdelikte seien wegen »ausländischer Ideologie« der Tatverdächtigen begangen worden, 145 Straftaten und 5 Gewalttaten aus »religiöser Ideologie«. Aus einer linken Motivation heraus habe es 15 Straftaten gegeben. 66 Taten und 5 Gewaltdelikte fielen unter »sonstige Zuordnung«.

Lesen Sie auch

Anfeindungen und Hass

Die anhaltend hohe Zahl der Straftaten sei »alarmierend, für Jüdinnen und Juden aber kaum überraschend«, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der »Welt«. »Vielmehr machen sie das Ausmaß an Anfeindungen und Hass greifbar, das Jüdinnen und Juden tagtäglich entgegenschlägt. Seit dem 7. Oktober 2023 beobachten wir eine dramatische Zuspitzung des Antisemitismus in Deutschland.«

Schuster forderte: »Was wir jetzt brauchen, ist keine Betroffenheitsrhetorik, sondern einen Staat, der konsequent durchgreift und antisemitische Straftaten in allen Erscheinungsformen bekämpft.«

Das BKA hatte 2024 bei antisemitisch motivierten Delikten einen neuen Höchststand verzeichnet: eine Steigerung um knapp 21 Prozent auf rund 6200 (Vorjahr: 5200). Die Behörde sieht ebenfalls einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Zahlen und den Massakern der Hamas in Israel sowie der militärischen Antwort Israels. kna/ja

Hannover

Heinz Rudolf Kunze: Bin dagegen, Israel nicht mit Waffen zu beliefern

Zahlreiche Prominente fordern, Israel wegen des von der Terrororganisation Hamas begonnenen Krieges keine Waffen mehr zu liefern. Der Rocksänger und Liedermacher Kunze ist da ganz anderer Meinung

 07.08.2025

Berlin

Linke in Neukölln hält an Sommerfest mit Hamas-Unterstützern fest

Die Landesspitze der Partei fordert vom Bezirksverband eine Stellungnahme. Denn: Hamas-nahe Organisationen seien keine Bündnispartner

 07.08.2025

Berlin

Beate Zschäpe im Aussteigerprogramm

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer und Hinterbliebenen des NSU vermutet hinter dem Schritt eine Strategie

 07.08.2025

Halle

Neue Datenbank zu NS-Opfern medizinischer Zwangsforschung

Privatpersonen können gezielt nach betroffenen Angehörigen suchen

 07.08.2025

Berlin

Thorsten Frei: »Nicht Israel ist das Problem, sondern die Hamas«

Man müsse bei der Zuordnung von Verantwortlichkeiten sehr klar sein, sagt der Kanzleramtsminister

 07.08.2025

München

Schießübung für Bundestags-Angriff? Razzia gegen Gruppe Reuß

Das LKA Bayern hat drei Menschen festgenommen. Der Verdacht: Sie sollen zur mutmaßlichen »Reichsbürger«-Gruppe um Prinz Reuß gehören

 07.08.2025

Berlin

Kinder aus Gaza: Linke will für Aufnahme »Kleeblatt« nutzen

Mehrere deutsche Städte würden hilfsbedürftige Kinder aus dem Krisengebiet im Nahen Osten aufnehmen. Die Linke schlägt eine gemeinsame Aktion vor

 07.08.2025

Washington D.C.

USA klagen Mörder von israelischen Botschaftsmitarbeitern an

Elias Rodriguez könnte für den Doppelmord an dem Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky und der Amerikanerin Sarah Milgrim zum Tode verurteilt werden

 07.08.2025

Berlin

Berliner Polizei geht weiter gegen »From the river to the sea«-Parole vor

Gerichte entscheiden unterschiedlich: Mal gibt es eine Strafe für das Verwenden der umstrittenen israelfeindlichen Parole, mal einen Freispruch

 07.08.2025