Daniel Neumann

Wir lassen uns nicht unterkriegen!

Die Terrorgefahr in Deutschland ist so hoch wie lange nicht mehr. Trotzdem gilt es, den Kopf hochzuhalten, findet unser Gastautor

von Daniel Neumann  05.12.2023 11:20 Uhr

Daniel Neumann Foto: Gregor Zielke

Die Terrorgefahr in Deutschland ist so hoch wie lange nicht mehr. Trotzdem gilt es, den Kopf hochzuhalten, findet unser Gastautor

von Daniel Neumann  05.12.2023 11:20 Uhr

Wenn man den Sicherheitsexperten lauscht, kann einem schon etwas mulmig werden. So warnt Verfassungsschutzpräsident Haldenwang angesichts des Krieges in Nahost vor einer akuten Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland. Und Bundesinnenministerin Faeser stieß ins gleiche Horn, als sie sagte: »Islamistische Terrororganisationen, aber auch islamistische Einzeltäter sind eine jederzeit bestehende, erhebliche Gefahr.« Das Ganze gilt dabei besonders - wen wunderts - für Juden, Israelis und ihre jeweiligen Einrichtungen.

Eine Überraschung ist das nicht, wenn man bedenkt, dass der Nahostkonflikt auch in der Vergangenheit erhebliches Mobilisierungspotential für Islamisten aller Couleur besaß. Und doch hat sich die Lage offenbar noch einmal verschärft. Denn diesmal schließen sich auch der Islamische Staat und Al Quaida den Gewaltaufrufen der Hamas an.

Außerdem steigt die Gefahr der Radikalisierung von Einzeltätern durch die sozialen Medien stetig. Wegen deren Funktionsweise, der Sogwirkung und der echten oder manipulierten Bilder und Videos, welche die Emotionalisierung und Radikalisierung gezielt befeuern.

Gleichzeitig wird die Bedrohung anders wahrgenommen. Direkter, unmittelbarer, ebenfalls angeheizt durch die asozialen Medien, die einem das Grauen frei Haus liefern. Angst to go sozusagen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass die Sicherheitsbehörden in aller Regel einen guten Job machen. Das zeigen die Verbote und Razzien bei terroristischen Vereinigungen wie Samidoun und Hamas - besser spät als nie - und die Festnahmen mehrerer Verdächtiger, die Anschläge auf Weihnachtsmärkte geplant haben sollen. Außerdem werden auch wir von Bund und (manchen) Ländern ergänzend dabei unterstützt, bauliche und personelle Sicherheit zu gewährleisten.

Will heißen: Der Wind ist rauer geworden. Und wir müssen uns wärmer anziehen. Aber gleichzeitig gilt: Wir machen weiter! Wir lassen uns nicht unterkriegen! Sonst hätte der Terror sein Ziel erreicht. Und das sollten wir keinesfalls zulassen.

Der Autor ist Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen.

Meinung

Die Universität Leipzig kuscht vor BDS-Anhängern

Die Absage eines Vortrags des Historikers Benny Morris legitimiert die Erpresserlogik israelfeindlicher Gruppen

von Chris Schinke  02.12.2024

Awi Blumenfeld

Staatstragende Zersetzung

Demokratisches Verständnis vortäuschen, um die Demokratie als Sprungbrett zu nutzen: das Beispiel Walter Rosenkranz

von Awi Blumenfeld  27.11.2024

Waffenstillstand

Echter Frieden herrscht erst, wenn die Hisbollah entwaffnet ist

Der Krieg ist vorerst gestoppt. Jetzt muss der iranische Einfluss im Libanon zurückgedrängt und die UN-Sicherheitsratsresolution 1701 umgesetzt werden

von Michael Thaidigsmann  27.11.2024

Meinung

Schluss mit dem Lamentieren - es ist Zeit zu handeln

Nach den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant reicht es nicht, den Lautstärkeregler hochzufahren. Konstruktive Vorschläge wären im Interesse Israels

von Michael Thaidigsmann  26.11.2024

Meinung

Wie rechtfertigt ihr euer Schweigen?

Am Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erwähnen die meisten feministischen Organisationen die Jüdinnen in Hamas-Geiselhaft mit keinem Wort. Ein Kommentar von Sharon Adler

von Sharon Adler  25.11.2024

Meinung

Der Rubikon ist längst überschritten

Eine »globale Intifida« breitet sich auch im Westen aus. Es wäre an der Zeit, dass Regierungen klare rote Linien einziehen

von Jacques Abramowicz  25.11.2024

Meinung

Slowik muss sich an Golda Meir ein Vorbild nehmen

Die Polizeipräsidentin hat Juden zur Vorsicht vor arabischstämmigen Menschen gemahnt. Das ist das falsche Signal

von Sigmount A. Königsberg  25.11.2024

Boris Itkis

»No-Go-Areas« für Juden: Die Geschichte wiederholt sich

Schon vor 100 Jahren konnte der deutsche Staat nicht alle seine Bürger schützen

von Boris Itkis  25.11.2024

Ayala Goldmann

Nan Goldin: Gebrüll statt Kunst

Nach dem Eklat in der Neuen Nationalgalerie sollte Direktor Klaus Biesenbach zurücktreten

von Ayala Goldmann  25.11.2024