Meinung

Kleines Licht im Dunkeln

Am 7. Oktober wurde sie verschleppt, jetzt konnte Noa Argamani endlich gerettet werden. Foto: Stephan Pramme

Der 7. Oktober 2023 hat für viele Juden die Welt um einen schwarzen Raum erweitert. Ein bodenloses Loch der Angst angesichts von unbegreiflichen Massakern in Israel und unbegreiflicher Reaktionen darauf in aller Welt.

Während auf den Straßen, an Universitäten und natürlich online die Angegriffenen zu Tätern gemacht, die Opfer verhöhnt und die Geiseln vergessen werden, pocht jeden Tag die Angst im Kopf um die etwa 120 verbleibenden Menschen, die sich noch in der Gewalt der Hamas-Terroristen befinden, unter unerträglichen Bedingungen von denen die komplett menschlich verwahrlosten Angreifer der Welt in ihren Videos eine Vorstellung gegeben haben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Doch nun dieses kleine Licht in der unendlichen Dunkelheit: Vier Geiseln konnte die israelische Armee am Morgen des Schabbat befreien. Noa Argamani, Almog Meir Jan, Shlomi Ziv und Andrej Kozlov. Nach acht Monaten. Nach 246 Tage in dem Wissen, jeden Moment misshandelt oder getötet werden zu können.

Das Licht ist klein, denn mindestens 116 Menschen sind weiterhin in Hamas-Gewalt und die Verhandlungen über deren Freilassung sind ungewiss. Es ist klein, weil bei der Befreiungsaktion in Nuseirat im Gazastreifen der Offizier einer Antiterror-Eliteeinheit, Arnon Zamora, so schwer verletzt wurde, dass der Ehemann und Vater zweier Kinder kurz darauf im Krankenhaus starb.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Es ist klein, weil der Norden Israels brennt, und die libanesische Terrororganisation Hisbollah Israel weiterhin massiv attackiert. Es ist klein, weil die politische Krise im Land das Vertrauen in die eigene Regierung in Stücke schlägt. Es ist klein, weil die Dunkelheit dieser Tage in fast jedem Land noch zuzunehmen scheint.

Doch dann blickt man wieder auf das Bild, wie der Vater von Noa Argamani seine Tochter fest an sich drückt, und das kleine Licht brennt stärker, denn heute ist Noa auch direkt in das Krankenhaus gefahren, wo ihre schwer krebskranke Mutter Liora liegt, die sich nichts sehnlicher gewünscht hat, als ihr Kind noch einmal zu sehen.

Und so starren wir alle in das kleine Licht und wärmen uns ein bisschen, auch wenn es morgen schon wieder ausgehen kann.

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Geiseldeal

Hadar Goldins Leichnam nach elf Jahren zurück in Israel

2014 wurde der damals 23-jährige Soldat von der Hamas in einen Hinterhalt gelockt und getötet

 10.11.2025

Geiseln

Beisetzung von Itay Chen

In Tel Aviv nehmen Tausende Abschied von der letzten deutschen Geisel

 09.11.2025

Gaza

Nach elf Jahren: Hadar Goldin soll heute zurückgeführt werden

Hamas erklärt, nach elf Jahren angeblich die Leiche von Hadar Goldin gefunden zu haben / Israel wartet auf die Rückführung

von Sabine Brandes  09.11.2025

Geiseln

»Jetzt bist du zu Hause«

Lior Rudaeff war Mitglied des Notfallteams von Kibbuz Nir Yitzhak. Am Wochenende wurde sein Leichnam nach Israel überführt

von Sabine Brandes  09.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025