Ayala Goldmann

Kampfpanzer für die Ukraine

Ayala Goldmann Foto: Ayala Goldmann

Ayala Goldmann

Kampfpanzer für die Ukraine

Gedenken ist kein Selbstzweck. Auf das »Nie wieder« müssen sehr bald konkrete Schritte mit Blick auf den Krieg in Europa folgen

von Ayala Goldmann  26.01.2023 07:45 Uhr

Nie wieder» wird es an diesem Freitag wieder heißen, wenn zahlreiche Redner der Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945 gedenken.

Wenige Tage später, am Montag, jährt sich Hitlers «Machtergreifung» vom 30. Januar 1933 zum 90. Mal. Die Forderung «Nie wieder» werden Politikerinnen und Politiker erneut erheben, wenn sie an den Missbrauch der Demokratie durch die Nationalsozialisten erinnern, die von Anfang an nichts als ihre Abschaffung im Sinn hatten.

butscha Doch diesmal ist das Gedenken anders. Wer hätte sich vor einem Jahr vorstellen können, dass Europa im 21. Jahrhundert wieder Schauplatz eines Landkrieges wird, angezettelt von einem Diktator, dem Menschenleben nichts bedeuten? Wer hätte gedacht, dass Leichen die Straßen von Butscha in der Ukraine säumen würden?

Und wer hätte schließlich geglaubt, dass «Appeasement» fast ein Jahr nach dem Beginn des russischen Überfalls auf ein demokratisches Land für manche deutsche Politiker Thema bleibt – weil man Wladimir Putin ermöglichen müsse, sein «Gesicht zu wahren», während der Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung unvermindert fortgesetzt wird?

diktator In der Frage der Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine kam unsere Regierung erst spät zu einer einheitlichen Entscheidung. Trotz der Erfahrungen des 20. Jahrhunderts glauben einige immer noch, einen skrupellosen Diktator könne man durch «Dialog» entwaffnen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte von einer «Zeitenwende» nach dem 24. Februar 2022 gesprochen.

Wenn am 27. Januar die Gedenkstunde für die NS-Opfer im Bundestag beginnt, muss klar sein, dass die «Zeitenwende» mehr ist als ein Versprechen.

Wenn am 27. Januar 2023 die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag beginnt, muss klar sein, dass diese Zeitenwende mehr ist als ein Versprechen. Gedenken ist kein Selbstzweck. Wenn auf das «Nie wieder» nicht sehr bald die Lieferung von Kampfpanzern für Kiew in ausreichender Anzahl folgt, sind schöne Reden umsonst.

goldmann@juedische-allgemeine.de

Meinung

Die »Staatsräson« mit neuem Leben füllen

Umfragen zeigen, dass Israel hierzulande alles andere als beliebt ist. Dabei sollte allen Deutschen das Schicksal des jüdischen Staates am Herzen liegen - gerade angesichts der Bedrohung aus dem Iran

von Nikolas Lelle  16.06.2025

Kommentar

Der Öl-Preis muss fallen, damit die Mullahs stürzen

Wenn der Preis für Rohöl auf unter 10 US-Dollar fällt, gehen die Saudis nicht pleite, aber der Revolutionsführer Khamenei sehr wohl. Putin übrigens auch.

von Saba Farzan  16.06.2025

Iman Sefati

Warum viele Exil-Iraner Israel dankbar sind

»Viele Exil-Iraner sehen in diesen Angriffen nicht Krieg, sondern Hoffnung«, schreibt der Autor

von Iman Sefati  15.06.2025

Meinung

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Manifest zur Außenpolitik

Gilt das Versprechen der SPD auch für ukrainische Kinder?

Unser Gastautor wurde in der Ukraine geboren und ist Jude. Seit vielen Jahren ist er SPD-Mitglied. Das neue Manifest einiger Altvorderer zur Außenpolitik macht ihn wütend

von Igor Matviyets  13.06.2025

Meinung

Die Menschen im Iran sind Israel dankbar

Der jüdische Staat hat durch seine Luftangriffe den Iranern die Chance gegeben, die islamistische Diktatur in Teheran endlich loszuwerden. Das ist eine historische Gelegenheit

von Saba Farzan  13.06.2025

Schlag gegen Iran

Ein notwendiger Schritt

Israel hat alles Recht der Welt, sich gegen das iranische Atomprogramm zu wehren. Teheran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  13.06.2025

Meinung

Präventivschlag gegen eine existenzielle Bedrohung

Irans Atomprogramm verfolgt keine friedlichen Ziele. Nach dem Scheitern der diplomatischen Bemühungen ist Israels Angriff gerechtfertigt

von Ulrike Becker  13.06.2025

Meinung

Warum Israel die Ukraine jetzt offen militärisch unterstützt

Die Ukraine nutzt nun auch Waffensysteme aus israelischen Beständen. Der Hintergrund für die veränderte Politik Jerusalems ist eine Machtverschiebung in Nahost

von Saba Farzan  12.06.2025