Meinung

Juden sind der Hertie School keine Silbe wert

Michael Wolffsohn Foto: Uwe Steinert

Eine Solidaritätsminute, stehend, für die palästinensischen Opfer im Gazastreifen – so die Präsidentin der Hertie School of Government, Cornelia Woll. Tosender Beifall.

Und die Opfer vom 7. Oktober 2023? Die gab es also nicht. Oder: Sie sind nicht der Rede, geschweige denn des Aufstehens wert. Danke. Aufschlussreich. Eine echte Ermutigung für uns Juden in Deutschland, denn wir wissen: Man (wer?) ist uns dankbar, dass wir »nach allem und trotz allem« in Deutschland leben. Oder hat man (wer?) aus allem nichts gelernt?

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Eine historische Gedankenverbindung: In den USA oder Großbritannien hätte an einer namhaften Universität der Rektor zwischen 1943 und 1945 um eine Solidaritätsminute mit den Opfern der alliierten Bombardierungen auf deutsche Städte gebeten. Tosender Beifall. Aber vielleicht ist das ja der nächste Schritt der Hertie-School-Leitung?

Die Anfänge, denen man eigentlich wehren sollte, sind längst getan. Und längst nicht nur am rechten Rand.

Dass Hertie »etwas« mit der deutsch-jüdischen Familie Tietz zu tun hat, spielt natürlich keine Rolle. Aber als Alibi gibt es eine methodisch höchst problematische Aufarbeitung von der Arisierung und Wiedergutmachung an der Familie Tietz.

Der Autor ist Historiker, Publizist und Verfasser unter anderem von »Eine andere Jüdische Weltgeschichte« und »Wem gehört das Heilige Land?«.

Hinweis: Cornelia Woll, die die Rede bei der Abschlussfeier in der Berliner Philharmonie hielt, hat sich nachträglich auf X dafür entschuldigt, die Opfer des 7. Oktobers nicht erwähnt zu haben. »Die Anerkennung ziviler Opfer in Gaza ohne eine Diskussion über das terroristische Massaker der Hamas am 7. Oktober und die Opfer des Krieges auf israelischer Seite war voreingenommen und ich möchte mich aufrichtig dafür entschuldigen, dass der Eindruck entstand, dass Opfer und Täter vertauscht sind«, schrieb sie.

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