Anna Staroselski

Israel und wir Juden in der Diaspora

Anna Staroselski Foto: Gregor Zielke

Aufgrund der Corona-Situation hat Israel nun ein erneutes Einreiseverbot für Touristen ausgesprochen. Das zweite Jahr in Folge findet daher beispielsweise der Kongress der World Union of Jewish Students, wo jüdische Studierenden-Delegationen aus aller Welt zum Austausch in Israel zusammenkommen, nicht in gewohnter Form statt.

Auch ist bislang nicht absehbar, ob die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) ihre für das Frühjahr 2022 geplante Israel-Reise, die im Rahmen eines dreiteiligen Israel Advocacy Seminars mit dem DEIN e.V. stattfinden sollte, umsetzen kann. Das kleine Land, dessen Fläche größentechnisch vergleichbar mit dem Bundesland Hessen ist, gehört nach wie vor zu den heiß diskutierten Themen.

BERICHTERSTATTUNG Es scheint, als wäre jede zweite Person in Deutschland Nahost-Experte, häufig ohne selbst vor Ort gewesen zu sein. Die neue Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag dem Aufbau eines deutsch-israelischen Jugendwerks verschrieben – ein wichtiges Vorhaben, das die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel hoffentlich langfristig positiv prägen wird. Denn nach Israel zu reisen und sich ein eigenes Bild vom Land und den Menschen vor Ort zu machen, ist durch nichts und vor allem nicht durch die häufig verzerrte mediale Berichterstattung ersetzbar.

Auch die jüdischen Gemeinden und Institutionen sollten die Beziehungen zwischen Israel und der jüdischen Diaspora stärker in den Blick nehmen.

Vor diesem Hintergrund sollten auch die jüdischen Gemeinden und Institutionen die Beziehungen zwischen Israel und der jüdischen Diaspora stärker in den Blick nehmen. Insbesondere in Zeiten, in denen die sogenannte Israelkritik zum guten Ton der Woke­ness und ihrer Verfechter gehört, sollten vor allem auch junge Jüdinnen und Juden die Möglichkeit einer individuellen Israel-Erfahrung erhalten.

Wie in jeder Demokratie ist ein kritischer Blick für die Entwicklung eines Landes förderlich und erforderlich. Informationsquellen sollten sich allerdings nicht nur auf die sozialen Netzwerke beschränken. Es ist die Zeit kreativer und virtueller Formate – in der Hoffnung auf eine Stabilisierung der globalen pandemischen Lage.

Die Autorin ist Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD).

Meinung

Schlechte Zeiten für Frankfurts Juden

Durch die Radikalisierung der israelfeindlichen Szene ist die jüdische Gemeinschaft der Mainmetropole zunehmend verunsichert. In der Stadtgesellschaft interessiert das jedoch nur wenige

von Eugen El  01.09.2025

Meinung

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  01.09.2025 Aktualisiert

Einspruch

Wenn Urlaub zum Risiko wird

Sabine Brandes ist schockiert, dass Israelis im Ausland ständig Angst vor Beleidigungen und Angriffen haben müssen

von Sabine Brandes  31.08.2025

Meinung

Muss erst ein australischer Jude sterben?

Wie nun bekannt wurde, steckt der Iran hinter zwei Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Australien. Doch auch ohne Hilfe aus dem Ausland wächst der Antisemitismus im Land ins Unermessliche

von Amie Liebowitz  27.08.2025

Meinung

Warum Leon de Winter in Osnabrück lesen soll

Die Positionen des Schriftstellers zur AfD sind streitwürdig. Canceln hingegen ist langweilig und kontraproduktiv, findet unsere Redakteurin

von Ayala Goldmann  27.08.2025

Meinung

Embargo gegen Israel: Merz´ gefährliche Botschaft

Die Bundesregierung hat ein Exportverbot für Waffen an Israel verhängt und sendet damit fatale Signale: An Israel, an die Hamas und deren Unterstützer - und an die Juden in Deutschland

von Remko Leemhuis  22.08.2025

Meinung

Verbaute Perspektive

Minister Bezalel Smotrich hat Siedlungspläne genehmigt, die das Westjordanland teilen würden. Auch für Israelis ist das keine gute Nachricht

von Mascha Malburg  22.08.2025

Meinung

Israels Kräfte sind endlich

Der Rückzug aus Gaza 2005 führte zum Krieg gegen die Hamas. Rafael Seligmann fordert, den Konflikt endlich politisch zu lösen

von Rafael Seligmann  21.08.2025

Meinung

Für Juden in Frankreich ist das Spiel aus

Präsident Emmanuel Macrons antiisraelische Politik macht ihn zum Verbündeten der Islamisten und deren linken Mitläufern. Für Juden wird das Leben währenddessen immer unerträglicher

von Haïm Musicant  20.08.2025