Arye Sharuz Shalicar

Israel, Iran und der tägliche Krieg

Arye Sharuz Shalicar Foto: dpa

Wenn wir Juden eines aus der Vergangenheit gelernt haben, dann, dass wir auf nichts und niemanden vertrauen können, wenn es um die eigene Sicherheit geht.

Diese bittere Erkenntnis setzt der jüdische Staat, teils offen, größtenteils jedoch verdeckt, täglich um, in seinem Kampf um die eigene Sicherheit in einer Umgebung voller ernst zu nehmender Sicherheitsbedrohungen.

Aufmerksamen Beobachtern der Region ist bekannt, dass Israel seit nunmehr vier Jahrzehnten in erster Linie mit asymmetrischen Konflikten vis-à-vis sowohl sunnitischen als auch schiitischen Terrororganisationen beschäftigt ist, die sich an seinen Grenzen festgesetzt haben.

MESSAGE Mittlerweile jedoch nimmt Israel als Hauptbedrohung die Machenschaften der iranischen Führung in Teheran wahr. Der Blick ist auf die atomare, die ballistische und die gesamtregionale Entwicklung im Iran gerichtet, der seit dem Ausbruch des »Arabischen Frühlings« und insbesondere seit dem Iran-Abkommen 2015 immer aggressiver in Erscheinung tritt. Der Iran ist heute in der Lage, Israel von seinem eigenen Territorium, aber auch aus dem Irak, aus Syrien, Libanon, Gaza, Jemen und eventuell anderen Orten anzugreifen.

Dass er dies bisher noch nicht tut, liegt in erster Linie daran, dass die Iraner die israelische Nachricht vom Mai vergangenen Jahres verstanden haben: Damals hatten sie sich verkalkuliert und wussten nicht zu reagieren, als Israel auf einen direkten Angriff iranischer Kräfte aus Syrien mit einer 15-fach heftigeren Antwort reagierte und damit sehr schnell klarmachte, dass es rote Linien nicht zur Show markiert, sondern sie um jeden Preis zu verteidigen bereit ist.

Seitdem sind die Iraner abgeschreckt und reagieren auch auf andere israelische Aktionen gegen ihr militärisches Festsetzen in Syrien, das Israel unter keinen Umständen akzeptieren wird, eher zurückhaltend. Jedenfalls bisher.

STRATEGIE Der Rückzug der Amerikaner aus Syrien und die Schirmherrschaft der mit dem Iran verbündeten Russen über einen Großteil Syriens könnte Teheran zu noch größerer Abenteuerlust verleiten. Doch sie sollten in ihre strategischen Pläne gegenüber Israel, in Syrien und in der gesamten Region zwei Dinge immer mit einbeziehen.

Israel wird weiterhin aktiv für seine eigene Sicherheit sorgen, mit oder ohne 2000 US-Soldaten in Syrien. Und Israel, beziehungsweise die Juden, haben aus der bitteren Vergangenheit gelernt und werden nicht zulassen, dass irgendjemand sie existenziell bedroht.

Der Autor ist ehemaliger Sprecher der IDF und Abteilungsleiter im Ministerium für Nachrichtendienste im Büro des israelischen Premierministers. Shalicars aktuelles Buch heißt »Der neu-deutsche Antisemit. Gehören Juden heute zu Deutschland?«.

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Terror

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025