Tobias Kühn

Auch Tourismus hat Verantwortung

Malaysia will keine Israelis bei Sportwettkämpfen. Warum ist der Staat dann offizieller Partner bei der ITB?

von Volker Kühn  24.01.2019 09:43 Uhr

Tobias Kühn Foto: Stephan Pramme

Malaysia will keine Israelis bei Sportwettkämpfen. Warum ist der Staat dann offizieller Partner bei der ITB?

von Volker Kühn  24.01.2019 09:43 Uhr

In der malaysischen Stadt Kuching findet diesen Sommer die Paralympische Schwimmweltmeisterschaft statt. Für die Athleten sind die Wettkämpfe äußerst wichtig, denn sie qualifizieren sich dort für die Paralympics 2020 in Tokio. Auch israelische Para-Schwimmer trainieren seit Monaten dafür.

Kritik Doch wurde kürzlich bekannt, dass sie an den Wettkämpfen nicht teilnehmen dürfen. Malaysia verweigert ihnen die Einreise. Das Land werde ihnen keine Visa erteilen, sagte Premierminister Mahathir Mohamad. Er wolle damit Kritik an der israelischen Regierung üben und Solidarität mit dem palästinensischen Volk demonstrieren.

»Dr. M«, wie sich der heute 93-jährige ehemalige Kinderarzt gern nennen lässt, ist in der Vergangenheit immer wieder durch antisemitische Äußerungen aufgefallen. Vor neun Jahren sagte er auf einer internationalen Konferenz: »Die Juden waren immer ein Problem in europäischen Ländern. Man musste sie in Ghettos einsperren und regelmäßig massakrieren. Aber dennoch überlebten sie, waren erfolgreich und erpressten ganze Regierungen (…). Der Holocaust versagte als Endlösung.«

SENAT Im März ist nun ausgerechnet Malaysia offizieller Partner der Internationalen Tourismus-Börse Berlin (ITB). Wie kann einem Land, dessen Schoa-verherrlichender Regierungschef »Juden raus« auf seine Fahnen schreibt, diese Ehre zuteilwerden? Haben sich die ITB-Manager von Malaysias tropischem Urwald und den (zugegeben: wunderschönen) bunten Vögeln um den Verstand bringen lassen?

Der Grünen-Politiker Volker Beck fordert den Berliner Senat auf, dem Treiben bei der ITB nicht länger zuzuschauen. Michael Müller, der Regierende Bürgermeister, möge ein Machtwort sprechen, damit »das Bekenntnis zur Verantwortung für unsere Geschichte nicht zur billigen politischen Münze« verkommt. Ja, in der Tat: Das Regime von Malaysia ist in Berlin nicht willkommen. Bei mehr als 10.000 Ausstellern aus 180 Ländern sollte man dieses Jahr auch einmal ohne offizielles Partnerland auskommen.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024

Kommentar

Wir sollten nicht naiv sein

Zuwanderung bringt Deutschland Vorteile - aber ohne Integration der Migranten geht es nicht, meint unser Gastautor

von Jacques Abramowicz  26.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Das IZH hätte viel früher verboten werden können

Die demokratischen Parteien haben sich zu lange gegen diesen Schritt gewehrt

von Remko Leemhuis  25.07.2024

Meinung

Das IZH-Verbot ist nur der erste Schritt

Die Strukturen des iranischen Regimes in Deutschland müssen zerschlagen werden

von Ulrike Becker  24.07.2024

Satire

Die große Verschwörung

Man soll nicht alles glauben, was auf X steht - außer, es stammt von Elon Musk

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024