Fernsehen

»Eldorado KaDeWe«: Zuschauerzahlen für ARD-Mediathek veröffentlicht

Hauptpersonen der Serie: Harry (Joel Basman), Hedi (Valerie Stoll), Fritzi (Lia von Blarer) und Georg (Damian Thüne) (v.l.) Foto: ARD Degeto/RBB/Constantin Televi

Innerhalb von drei Wochen in der ARD-Mediathek ist die polarisierende 20er-Jahre-Miniserie »Eldorado KaDeWe« 5,1 Millionen Mal abgerufen worden. »Durchschnittlich hatte die Serie 850.000 Streamviews pro Folge«, teilte eine Sprecherin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) für den Zeitraum 20. Dezember bis einschließlich 8. Januar mit.

VERFÜGBARKEIT Nach derzeitigem Stand ist die Serie mit Valerie Stoll in der Hauptrolle noch bis Ende März (27.3.) in der Mediathek verfügbar. Die ARD hatte die sechs Folgen von je etwa 45 Minuten Dauer am 20. Dezember online gestellt. Am 27. Dezember zeigte das Erste – sehr ungewöhnlich – alle sechs Folgen an einem einzigen Abend hintereinander weg im TV.

Dem Medienmagazin »DWDL.de« zufolge sahen dabei laut den endgültig gewichteten Werten der Fernsehforschung jede Episode im Schnitt 2,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Am Morgen nach einer linearen Fernsehausstrahlung liegen zunächst immer nur »vorläufig gewichtete Daten« vor.

Drei Tage später werden diese durch »endgültig gewichtete« aktualisiert. Sie sind die für die TV-Branche maßgeblichen Zahlen, öffentlich werden sie aber kaum noch wahrgenommen. In ihnen steckt zum Beispiel das zeitversetzte Schauen des selben Abends, jedoch noch nichts von der Mediatheken-Nutzung.

TECHNIK Die Miniserie »Eldorado KaDeWe« dreht sich in weiten Teilen um eine lesbische Liebesgeschichte und auch um die Geschichte des Berliner Kaufhaus des Westens. Sie polarisiert das Publikum vor allem aus technischen Gründen, über wenige Fernsehproduktionen gingen die Meinungen in den letzten Jahren derart auseinander: Viele zeigten sich verwirrt oder sogar verärgert, weil die in den 1920er Jahren angesiedelte Serie im Hintergrund auch vieles aus den 2020ern durchgehen lässt – also heutige Autos, Baukräne, Graffiti, Werbung, modern gekleidete Leute.

Die Regisseurin Julia von Heinz (»Und morgen die ganze Welt«, »Ich bin dann mal weg«) erläuterte, das sei keine schlampige Arbeit, sondern Absicht. Zu Beschwerden über den zu DDR-Zeiten gebauten Berliner Fernsehturm schrieb sie zum Beispiel bei Facebook, der Turm sei sogar extra ins Bild digital eingesetzt worden, denn in der Szene stünden die vier Protagonisten eigentlich auf einem Dach in Budapest.

»Ich wollte dem Berlin der 1920er visuell möglichst nah kommen«, schrieb von Heinz (45). »Das war eine laute tosende Großstadt voller Verkehr, Busse und Hochbahn. Das heutige Berlin ist dem viel ähnlicher als jede Kulisse in Babelsberg. Ich wollte eine visuelle Brücke ins Jetzt schlagen, da viele Themen uns bis heute beschäftigen.« Doch viele von Computersimulationen verwöhnte (oder verzogene) Zuschauer zeigten sich in sozialen Medien geradezu sauer wegen dieses Ansatzes bei der Ausstattung. dpa

Cancel Culture

»Die beste Waffe ist weiterzumachen«

Anti-Israel-Kampagnen führen zunehmend auch zum Cancelling von Künstlern. Der Musiker David Hermlin sagt, er erlebe es gerade in der Swing-Szene. Ein Gespräch über offenen Hass und wie man damit umgeht

von Sophie Albers Ben Chamo  11.09.2025

Meinung

Gent: Boykottiert die Boykotteure!

Dass die Münchner Philharmoniker in Gent nicht auftreten dürfen, weil sie mit Lahav Shani einen israelischen Dirigenten haben, ist eine Schande - und erfordert eine deutliche Antwort deutscher Kulturschaffender

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Belgien

Festival lädt Philharmoniker mit Dirigent aus Israel aus

Wenige Tage vor einem Auftritt in Belgien wird dem Orchester aus München abgesagt. Der Grund: Sein designierter Chefdirigent habe sich angeblich nicht eindeutig von Israels Regierung distanziert

 11.09.2025 Aktualisiert

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 11. September bis zum 21. September

 10.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  10.09.2025

Madrid

Spanien fordert erneut Ausschluss Israels vom ESC

Die linksgerichtete spanische Regierung zählt in Europa zu den schärfsten Kritikern des israelischen Militäreinsatzes in Gaza. Nun rückt die Teilnahme des jüdischen Staates am europäischen Gesangswettbewerb erneut in den Fokus

 10.09.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Warum Franz Kafka Challe mit Zimt hätte essen sollen

von Katrin Richter  09.09.2025

Aktivismus

Wie politisch ist Mode?

Protest-Accessoire, Fashion Item und nationales Symbol: die Kufiya und ihre Geschichte

von Ralf Balke  09.09.2025