Fernsehen

ZDF feiert 50 Jahre »Dalli Dalli«

Der beliebte Quizmaster während einer »Dalli, Dalli«-Sendung im Juni 1978 Foto: dpa

Das ZDF erinnert mit einer Jubiläumsshow an die erste Folge von »Dalli Dalli« vor 50 Jahren. Das Special läuft am 15. Mai um 20.15 Uhr und wird von Johannes B. Kerner moderiert. Die Rate-Show feierte am 13. Mai 1971 Premiere, moderiert von Hans Rosenthal (1925-1987). Kenner und Liebhaber der Quizsendung finden bereits ab 8. Mai mehrere alte Aufzeichnungen in der Mediathek, darunter die allererste Folge, in der unter anderen Liselotte Pulver (91) auftrat.

Bis 1986 führte Rosenthal, der im Jahr darauf starb, insgesamt 153 Mal durch die Sendung. Vier Zweier-Teams kämpften bei Assoziations- und Geschicklichkeitsspielen um eine möglichst hohe Punktzahl. Diese kam, in einen Geldbetrag umgerechnet, Hilfsbedürftigen zugute. Zu Rosenthals Markenzeichen wurde seit 1976 sein Luftsprung für gelungene Leistungen, angekündigt durch den vom Publikum beendeten Ausruf: »Sie sind der Meinung, das war... Spitze!«

Die Einlage werde es auch bei der Jubiläumsshow geben, kündigte Kerner an. »Aber ich werde mir nicht anmaßen, das Original zu toppen.« Er habe sogar schon einmal überlegt, bei einem Turnverein mit einem Trampolin zu proben, um dann »in so eine Schnitzelgrube« zu fallen - »damit ich mir nicht weh tue«.

Die Quizshow entfaltete auch abseits des TV-Bildschirms ein Eigenleben. Schon 1982 fand sie Erwähnung in dem Udo-Jürgens-Song »Ich war noch niemals in New York«. Die entsprechende Zeile lautete: »Die Frau rief: Mann, wo bleibst du bloß? / Dalli-Dalli geht gleich los.«

Der aus einer jüdischen Familie stammende Rosenthal überlebte mit viel Glück den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg, zum Schluss zwei Jahre lang versteckt in einer Laubenkolonie im Berliner Bezirk Lichtenberg. Seine Erlebnisse schilderte er 1980 in seiner berührenden Autobiografie »Zwei Leben in Deutschland«. Später engagierte sich Rosenthal im Zentralrat der Juden in Deutschland. kna

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  26.04.2024

Karl Kraus

»Als ob man zum ersten und zum letzten Mal schriebe«

Zum 150. Geburtstag des großen Literaten und Satirikers

von Vladimir Vertlib  26.04.2024

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Der Regisseur möchte über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024