Das Deutsche Historische Museum in Berlin freut sich über eine Schenkung persönlicher Gegenstände der politischen Theoretikerin Hannah Arendt (1906–1975).
Die Schenkung sei im Rahmen der aktuellen Ausstellung Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert von der Großnichte Arendts, der Judaistin Edna Brocke, erfolgt, teilte das Museum am Freitag mit. Dazu gehören nach den Angaben Presse-, Audio- und Filmmaterial sowie Gegenstände aus dem persönlichen Besitz Arendts wie Autorenausgaben ihrer Schriften, Urkunden und Auszeichnungen, eine Kamera, Fotografien, Briefe, Kunstwerke und Schmuck.
bestände Museumspräsident Raphael Gross bezeichnete die Schenkung als »einen ganz außerordentlichen Glücksfall und Gewinn für unser Haus«. Sie bereichere die Bestände des Museums um »wertvolle Zeugnisse einer der wichtigsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts«.
Einige der geschenkten Objekte sind bereits Exponate der Wechselausstellung über Hannah Arendt. Die erstmals in einem Museum gezeigten persönlichen Gegenstände zeugen aus Sicht des Museums von Arendts »ausgeprägtem Stilbewusstsein« und eröffnen »auch einen persönlichen Zugang zur politischen Theoretikerin«.
Teil der Schenkung ist auch eine Kleinbildkamera Arendts, die zusammen mit Originalnegativen und bisher nicht publizierten Fotoabzügen im Zentrum eines eigenen Ausstellungskapitels steht. Zwischen 1961 und 1975 nutzte Arendt die handliche Kamera, um zu Hause und unterwegs Freunde und Verwandte in Israel, New York und Europa zu fotografieren.
Aufgrund der Corona-Krise ist die Arendt-Ausstellung aktuell nicht zugänglich. Auf der Webseite des Museums ist ein Blick in die Ausstellung möglich. dpa