Sehen

Warschau: Das Erbe des Ghettos

70 Jahre nach dem Ghettoaufstand und dessen Niederschlagung erinnert in Warschau auf den ersten Blick wenig an das, was sich hier ereignet hat. Die Dokumentation Überlebt – Warschau und das Erbe des Ghettos, die das ZDF am Donnerstag, den 18. April, um 0.45 Uhr ausstrahlt, erzählt von Geschichte und Gegenwart der Juden in Warschau am Beispiel von drei jüdischen Polinnen aus drei Generationen.

Krystyna Budnicka wurde vor 80 Jahren in Warschau geboren. Mit ihren Eltern, sechs Brüdern und einer Schwester war sie im Ghetto, zwei Brüder wurden schon vor dem Aufstand von den Deutschen in Treblinka ermordet. Die restliche Familie starb auf der Flucht durch die Kanalisation. Krystyna hat als Einzige überlebt. Sie ist zum Katholizismus konvertiert und konnte so auch die nächste Antisemitismuswelle im kommunistischen Polen 1968 überstehen.

Jüdisches Leben Golda Tencer kämpft für das jüdische Leben in Warschau. Sie hat ein Theater gegründet, das einzige jüdische Theater Warschaus. Und sie hat eine Ausstellung organisiert: über die Gesichter der Warschauer Juden. Sie ist die Vorsitzende der Shalom Foundation, einer Stiftung, die das jüdische Leben zurückholen will. Golda ist nach dem Krieg geboren, doch sie hat den polnischen Antisemitismus im Kommunismus erlebt.

Antonina Samecka fragt sich, was es überhaupt heißt, heute in Warschau Jüdin zu sein. Sie ist 30 Jahre alt und macht Mode. RISK heißt ihr Label mit jüdischen Symbolen und flotten Sprüchen. Weil Jüdisches trendy ist, gehen die Kreationen weg wie warme Semmeln. Sie sei Atheistin, sagt Antonina und weiß selbst nicht, warum das Jüdische in ihrem Leben und dem ihrer jüdischen Freunde so wichtig ist. ja

»Überlebt – Warschau und das Erbe des Ghettos«. ZDF, Donnerstag, 18. April, 0.45 Uhr

Biografie

Autogramme, die die Welt bedeuteten

Wie die Fußballleidenschaft von Tom Tugend das Leben des jüdischen Journalisten prägte

von Martin Krauß  06.07.2025

Britische Band »Oi Va Voi«

»Das schlagende Herz des Albums«

Die Musiker haben den Song »Dance Again« in ihrem neuen Album den Opfern des Nova-Festivals gewidmet. Ein Gespräch über Mitgefühl, Hoffnung und die Wut nach Konzertabsagen

von Katrin Richter  06.07.2025

Aufgegabelt

Melonensalat mit gebackenem Halloumi

Rezepte und Leckeres

 06.07.2025

Kolumne

Kein Alkohol ist auch keine Lösung

Welcher Tropfen gegen die Zeitläufte hilft

von Maria Ossowski  06.07.2025

USA

Trauer um Filmmusiker Mark Snow

Der Komponist starb am Freitag im Alter von 78 Jahren

 05.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025