»Die unsichtbare Frau«

Verborgensein und Aufbegehren

Brigitte Weber: #Frauenbilder (Ausschnitt) Foto: Brigitte Weber

»Die unsichtbare Frau«

Verborgensein und Aufbegehren

Eine neue Ausstellung im Jüdischen Museum Augsburg Schwaben befasst sich mit Weiblichkeit

 01.06.2020 14:44 Uhr

»Die unsichtbare Frau« heißt die neue Schau des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben. Die Ausstellung setzt sich laut Ankündigung künstlerisch mit der Präsenz und der Absenz des Weiblichen in der Synagoge auseinander. Sie ist vom 19. Juni bis 2. August in der ehemaligen Synagoge im Augsburger Stadtteil Kriegshaber zu sehen.

LEERSTELLEN Die Künstler der Ausstellung befassen sich den Angaben zufolge in ihren Arbeiten mit verschiedenen Aspekten des Verborgenseins und des Aufbegehrens dagegen. Sie zeigten Leerstellen in der Erzählung genauso auf, wie sie auf weibliche Gelehrsamkeit hinwiesen.

So entstehe ein facettenreiches, feinfühliges Bild von ganz unterschiedlichen unsichtbaren oder nur scheinbar unsichtbaren Frauen, fernab von Klischees und Stereotypen. Die Arbeiten setzten sich mit historischen Themen ebenso auseinander wie mit aktuellen feministischen Fragestellungen.

FRAUENEMPORE »Ob in einem separierten Raum oder auf der Frauenempore - jüdische Frauen in der Synagoge waren lange und sind teilweise noch immer unsichtbar für die betende männliche Gemeinde«, so das Museum. Der den Frauen zugewiesene Platz in der Synagoge sage viel über ihre Stellung in der jüdischen Gemeinschaft aus und über Vorstellungen zur »Rolle der Frau« in Geschichte und Gegenwart.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Trennung der Geschlechter im Synagogenraum von Liberalen abgeschafft, wie es weiter heißt. Das konservative Judentum folgte demnach später, im orthodoxen Judentum wurde die Trennung beibehalten.

»Im Laufe des 20. Jahrhunderts übernahmen in allen Strömungen des Judentums Frauen zunehmend auch Funktionen in der Gemeinde. Eine Gleichwertigkeit beider Geschlechter gibt es heute sowohl in liberalen wie konservativen Gemeinden.« kna

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte. Bis er eine entscheidende Rolle von den Coen-Brüdern bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  14.07.2025

Musik

Der die Wolken beschwört

Roy Amotz ist Flötist aus Israel. Sein neues Album verfolgt hohe Ziele

von Alicia Rust  14.07.2025

Imanuels Interpreten (11)

The Brecker Brothers: Virtuose Blechbläser und Jazz-Funk-Pioniere

Jazz-Funk und teure Arrangements waren und sind die Expertise der jüdischen Musiker Michael und Randy Brecker. Während Michael 2007 starb, ist Randy im Alter von fast 80 Jahren weiterhin aktiv

von Imanuel Marcus  14.07.2025

Kino

»Superman« David Corenswet fühlte sich »wie ein Astronaut«

»Ich habe dafür trainiert, ich habe es mir gewünscht, und jetzt liegt die ganze Arbeit vor mir«, sagt der Darsteller mit jüdischem Familienhintergrund

von Philip Dethlefs  14.07.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Superman kommt ins Kino – und wo sind die super Männer?

von Katrin Richter  13.07.2025

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 wohl nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  14.07.2025 Aktualisiert