Der amerikanisch-französische Schauspieler Timothée Chalamet ist bekannt für seine Vielseitigkeit – ob als interstellarer Adeliger in Dune, als exzentrischer Schokoladenfabrikant in Wonka, als melancholischer Kannibale in Bones and All oder in A Complete Unknown. Nun steht ihm eine weitere ungewöhnliche Rolle bevor: die des Tischtennisspielers Marty Reisman.
Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, übernimmt der 29-jährige Chalamet die Hauptrolle in Marty Supreme, einem Filmprojekt von Regisseur Josh Safdie. Ein Trailer wurde nun veröffentlicht.
Der Film basiert lose auf dem Leben von Marty Reisman, einem schillernden Charakter der amerikanischen Tischtennisszene, und erzählt eine fiktionalisierte Version seiner Geschichte.
Borsalino-Hüte und Showeinlagen
Geboren am 1. Februar 1930 in New York City, avancierte Marty Reisman zu einer Ikone des Tischtennissports. Mit insgesamt 22 großen Titeln, darunter zwei US Open und ein British Open, war er zweifellos ein erfolgreicher Athlet. Doch was ihn wirklich auszeichnete, war sein Stil: Spitzname »The Needle«, bekannt für seine extravagante Kleidung, seine Borsalino-Hüte und seine Showeinlagen, mit denen er Millionen gewann – und verlor.
Reisman war ein Entertainer. Er maß das Netz mit einem 100-Dollar-Schein, zerbrach Zigaretten mit gezielten Schlägen über die Tischtennisplatte und trat sogar als Vorprogramm der Harlem Globetrotters auf – mit Schuhen statt Schlägern. Der britische Journalist und Tischtennisexperte Sir Harold Evans nannte ihn einst den Spieler mit dem »besten Drop Shot, den die Welt je gesehen hat«. »Ich trat gegen meine Gegner im Geiste eines Gladiators an«, sagte Reisman einst der New York Times.
Tiefe und Resonanz
Für Chalamet, der selbst aus einer jüdischen Familie kommt, ist die Rolle des Marty Reisman nicht die erste jüdische Figur seiner Karriere. Bereits 2017 überzeugte er als Elio Perlman, ein französisch-italienischer jüdischer Teenager, in dem Film Call Me By Your Name. In A Complete Unknown verkörpert er den jüdischen Songwriter Bob Dylan.
Ob als rebellischer Künstler oder als exzentrischer Tischtennis-Magier – Chalamet scheint sich in Rollen mit Tiefe und kultureller Resonanz besonders wohlzufühlen. Mit Marty Supreme erwartet uns nun ein weiteres Kapitel seiner facettenreichen Filmografie.
Gedreht wurde das Werk bis Februar. Dann folgte die Post-Produktion. Erst nach Chanukka, am 25. Dezember 2025, soll Marty Supreme in den Vereinigten Staaten anlaufen. Für Europa liegt noch kein Kinostart-Termin vor.