Sehen

Talent zum Glücklichsein

Er war ein Wunderkind. Arthur Rubinstein, 1887 in Lódz geboren, spielte schon mit vier Jahren perfekt Klavier. Sein Konzertdebüt gab er als 13-Jähriger mit den Berliner Philharmonikern. Sieben Jahrzehnte lang trat er dann in allen großen Konzertsälen der Welt auf, spielte 1945 auch bei der festlichen Gründungsfeier der UNO. Mozart, Brahms, Liszt, Ravel und Debussy gehörten zu seinem Repertoire – vor allem aber die Werke von Chopin, als dessen kongenialer Interpret Rubinstein bis heute gilt.

weggefährten Der deutsch-französische Kultursender Arte porträtiert in einer Erstausstrahlung den Musiker, der als einer der größten Pianisten des 20. Jahrhunderts gilt, am Montag, den 25. Oktober, um 22.15 Uhr. Marie-Claire Margossian hat für ihren 50-minütigen Film mit Weggefährten sowie den drei Kindern des Virtuosen gesprochen. Eva Rubinstein ist Fotografin, ihre Schwester Alina ist Psychiaterin. Beide Frauen leben in New York. Rubinsteins Sohn John ist Schauspieler und Musicalkomponist in Los Angeles. Zu Wort kommt auch der französische Journalist und Schriftsteller Jacques Chancel, seinerzeit ein enger Freund der Familie. Im Pariser Haus der Rubinsteins erinnert er sich an wilde Partys. Daniel Barenboim und Zubin Mehta, die mit Rubinstein auf der Bühne standen, erzählen von gemeinsamen Auftritten. Vor dem Hintergrund nie veröffentlichten Archivmaterials, exklusiver Fotos aus dem Familienbesitz und der Aussagen von Menschen, die dem Pianisten nahestanden, entsteht das Porträt eines originellen, lebensfreudigen Mannes, der von Gefühl, Humor und Selbstironie ebenso geprägt war wie von seiner Liebe zur Musik. Sich selbst bezeichnete Arthur Rubinstein einmal als »den glücklichsten Menschen, den ich je getroffen habe«. Dieses Talent zum Glücklichsein stellte er 95 Jahre lang unter Beweis. Rubinstein starb 1982 in Genf. Die Urne mit seiner Asche ist in einem nach ihm benannten Wald in Jerusalem begraben. ja

Arthur Rubinstein – Porträt. Arte, Montag, 25. Oktober, 22.15 Uhr

Rock-Legende

Grenzgänger zwischen Jazz und Rock: Manfred Mann wird 85

Der jüdische Musiker tritt seit 63 Jahren mit seinen Bands auf. Schon in den nächsten Tagen sind Konzerte in Deutschland vorgesehen

von Imanuel Marcus  20.10.2025

Los Angeles

Gene Simmons beklagt mangelndes Verständnis für Israel

Es gebe auch viele jüdische »Idioten«, die nicht verstünden, was im Nahen Osten passiere, sagt der Kiss-Rocker

 20.10.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  19.10.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Über Wurstmeldungen und andere existenzielle Fragen

von Katrin Richter  19.10.2025

Aufgegabelt

Maroni-Kuchen

Rezepte und Leckeres

von Nicole Dreyfus  19.10.2025

Sachbuch

Ärger am Skopusberg

Yfaat Weiss skizziert die wechselvolle Geschichte der israelischen Exklave in Ost-Jerusalem zwischen 1948 und 1967

von Ralf Balke  19.10.2025

Innovation

Rettung für den Kinneret

Zum ersten Mal weltweit wird entsalztes Wasser in einen Süßwassersee geleitet

von Sabine Brandes  19.10.2025

Sehen!

»Red Alert«

Die Serie will das Geschehen des 7. Oktober in filmische Bilder fassen – die erzählerische Kraft des Vierteilers liegt in der Hoffnung

von Christoph Schinke  19.10.2025

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025