Kino

Superheldinnen made in Israel

Die neue Sabra: Shira Haas Foto: Flash90

Shira ist die neue Sabra! Wie Disney bestätigte, wird die erfolgreiche israelische Schauspielerin Shira Haas die neue Superheldin mit dem blau-weißen Kostüm und Davidstern auf der Brust. Sie soll die Sabra im nächsten Captain America-Film von Marvel Cinematic verkörpern.

Haas ist nicht die erste Israelin, die zur Superheldin mutiert: Gal Gadot begeistert seit Jahren als Wonder Woman. Demnächst wird sie als böse Königin in der neuen Adaption von Disneys Schneewittchen auf der Leinwand zu sehen sein, ließ sie Fans auf ihrem Twitter-Account wissen.

HAUPTROLLE Haas erlangte vor allem durch ihre Hauptrolle in der erfolgreichen Netflix-Serie Unorthodox internationale Berühmtheit. Darin spielte sie eine junge ultraorthodoxe Jüdin, die vor ihrer Zwangsehe nach Berlin flieht. Im vergangenen Jahr wurde Haas in der von Barbra Streisand produzierten TV-Serie Lioness als Golda Meir, Israels einzige Ministerpräsidentin, engagiert.

In den Erzählungen ist Sabra, die zum ersten Mal 1980 in Marvel-Comics auftauchte, auch bekannt als Ruth Bat-Seraph, eine ehemalige übermenschliche Agentin des Geheimdienstes Mossad, die es unter anderem mit Hulk und X-Men zu tun bekommt. Eine von Sabras Superkraft ist Ausdauer. Weitere Details zum Film Captain America: New World Order, der 2024 erscheinen soll, sind noch nicht bekannt.

Vor der weiblichen Sabra gab es bereits »Sabraman« – auch er in blau-weißem Anzug –, geschaffen von dem Israeli Uri Fink 1978.

Die 27-Jährige ist die erste Schauspielerin aus Israel, die für einen Emmy nominiert wurde. Später erhielt sie auch eine Golden-Globe-Nominierung, beides für ihre Rolle in Unorthodox. Zwar gewann sie keine der beiden Auszeichnungen, doch dafür den israelischen »Oscar« namens Ophir.

Vor der weiblichen Sabra gab es bereits »Sabraman«, auch er in blau-weißem Superhelden-Anzug, geschaffen von dem Israeli Uri Fink 1978. Der schrieb jetzt in sozialen Netzwerken, dass er mit unzähligen Tags und Nachrichten aufgewacht sei, die ihm sagten, es sei »an der Zeit, Marvel zu verklagen und viel Geld zu verdienen«.

ANWÄLTE Doch das wolle er nicht, denn er habe schon 1980 verstanden, dass er keine Chance habe, gegen Marvels Anwälte erfolgreich zu sein. Zumal es ohnehin zweifelhaft sei, dass er überhaupt einen Fall habe, da er kein Urheberrecht für das Wort »Sabra« besitze und sich die Superkräfte der Sabra von seinem ursprünglichen Sabraman unterscheiden.

»Seitdem hat sich nichts geändert. Außer, dass Marvel jetzt Teil von Disney ist. Mit noch mehr monströsen Anwälten. Also lohnt sich der Aufwand nicht«, so Finks Kommentar. Ob er sich den neuen Film mit Shira-Sabra anschauen wird, schrieb er nicht dazu.

Kino

Düstere Dinosaurier, frisches Starfutter

Neuer »Jurassic World«-Film mit Scarlett Johansson läuft in Deutschland an

von Ronny Thorau  01.07.2025

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

München

Fritz-Neuland-Gedächtnispreis gegen Antisemitismus erstmals verliehen

Als Anwalt stand Fritz Neuland in der NS-Zeit anderen Juden bei. In München wird ein nach ihm benannter Preis erstmals verliehen: an Polizisten und Juristen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen

von Barbara Just  30.06.2025

Forschung

Digitales Archiv zu jüdischen Autoren in der NS-Zeit

Das Portal umfasst den Angaben zufolge derzeit rund eine Million gespeicherte Informationen

 30.06.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  30.06.2025

Berlin

Mehr Bundesmittel für Jüdisches Museum

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betonte, sichtbares jüdisches Leben gehöre zur Mitte der Gesellschaft

 30.06.2025

Großbritannien

Nach Anti-Israel-Eklat bei Glastonbury: BBC gibt Fehler zu

Ein Musiker wünscht während einer BBC-Übertragung dem israelischen Militär von der Festival-Bühne aus den Tod. Die Sendung läuft weiter. Erst auf wachsenden Druck hin entschuldigt sich die BBC

 30.06.2025

Glastonbury-Festival

Anti-Israel-Parolen: Britischer Premier fordert Erklärung

Ein Musiker beim Glastonbury-Festival in England fordert die Menge dazu auf, Israels Militär den Tod zu wünschen. Der Vorfall zieht weite Kreise

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

von Ulf Poschardt  29.06.2025