Geburtstag

»Star Trek«-Star Brent Spiner wird 75

Jüdische Multitalente in der amerikanischen Filmwelt zu finden, ist einfach, aber Brent Spiner sticht heraus. Zwar sind es eher keine Hauptrollen, die ihn bekannt machten. Dafür ging er jedoch stets mit viel Können und Gefühl an die Charaktere heran, die er in zahllosen Fernseh- und Kinoproduktionen darstellte. Hinzu kommt: Spiner ist auch auf Theaterbühnen zu Hause – und als Sänger.

»Vocal Jazz«-Standards wie »Cheek to Cheek« oder »The Very Thought of You«, die Spiner als Sänger verewigte, haben andere Künstler, darunter Louis Armstrong oder Natalie Cole, überzeugender vorgetragen. Aber niemand hätte den Androiden »Data« so gekonnt darstellen können wie er.

Geboren wurde Brent Jay Spiner vor 75 Jahren, am 2. Februar 1949, in Houston (Texas) als Teil einer aschkenasischen Familie. Seine Großeltern väterlicherseits waren David Spiner, ein österreichischer Jude, der in die USA emigrierte, und Lena Goldmintz, die aus Ungarn nach Amerika kam. Aus Russland stammten Samuel Schwartz und Reva Lensky, die Eltern seiner Mutter.

Gräulicher Korvettenkapitän

Spiners Vater Jack, der ein Möbelgeschäft betrieb, starb im Alter von 29 Jahren, als der Sohn noch kein Jahr alt war. Der zweite Ehemann seiner Mutter Sylvia Schwartz adoptierte Brent, der später die Bellaire Highschool im gleichnamigen texanischen Ort besuchte. Schon früh gewann er die amerikanische »Meisterschaft der Interpretation von Dramen«. Damit war sein Weg in die Schauspielerei vorgezeichnet.

Mit einem Fernseh-Special, das den Titel The Pied Piper of Astroworld trug, landete Brent Spiner 1967 erstmals im Fernsehen. Dies war der Anfang einer über viele Jahrzehnte andauernden Karriere, die weiterhin andauert. Bisher war Spiner an über 60 TV-Produktionen beteiligt.

Die wichtigste Fernsehserie für Brent Spiners Karriere war Star Trek. Gut 20 Jahre nach ihrer Einführung, im Jahr 1987, wurde er Korvettenkapitän Data, ein Android mit gräulichem Gesicht. Vermutlich musste er für jeden Dreh stundenlang in der Maske sitzen. Doch dafür gab es für sein Wirken in Star Trek: The Next Generation eine Menge Ruhm.

Aufgewärmte Rolle

Seine Rolle als Data wärmte Brent Spiner in den Kinofilmen Star Trek Generations (1994), Star Trek: First Contact (1996), Star Trek: Insurrection (1998) und Star Trek: Nemesis (2002) später auf. Aus Sicht der Fans war Spiner nicht nur der Darsteller, der Data verkörperte, sondern er war Data. In weiteren Produktionen spielte er allerdings einen Vorfahren von Dr. Noonien Soong, der die Androidenfigur kreierte.

Ein Ende war vor wenigen Jahren noch nicht in Sicht, als der texanische Schauspieler in Star Trek: Picard erneut Data spielte. Danach hatte er allerdings die Nase voll. Brent Spiner kündigte an, er habe die Rolle endgültig an den Nagel gehängt. Seine Stimme setzte er dennoch weiterhin als Data ein – und zwar für Star Trek-Computerspiele.

Zum Glück gab es andere TV-Serien, die nichts mit gräulichen Gesichtern oder Data zu tun hatten, darunter Deadly Games, The Blacklist, Dream On, Law & Order: Criminal Intent und The Outer Limits. Selbst in The Big Bang Theory tauchte er auf.

Verrückter Wissenschaftler

Die Liste der Kinofilme, in denen Brent Spiner Rollen übernahm, ist in etwa so lang wie die Star Trek-Serie. Neben John Travolta spielte er in Phenomenon einen Arzt, in Independence Day einen leicht verrückten Wissenschaftler. Martin Scorseses The Aviator ist ein weiteres Beispiel für Kino-Kassenschlager, deren Teil Brent Spiner war.

Was sein Privatleben angeht hält sich der Charakterdarsteller bedeckt. Bekannt ist nur, dass er mit seiner Managerin Loree McBride zusammenlebt und dass die beiden einen Sohn haben. Und noch eines der wenigen publik gewordenen Details aus seinem Alltag: Spiner ist Vegetarier.

Happy birthday to you, Brent!

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 15.05.2025

Berlin

»So monströs die Verbrechen der Nazis, so gigantisch dein Wille, zu leben«

Leeor Engländer verabschiedet sich in einer berührenden Trauerrede von Margot Friedländer. Wir dokumentieren sie im Wortlaut

von Leeor Engländer  15.05.2025

Kommentar

Journalistisch falsch, menschlich widerlich

»News WG«, ein Format des Bayerischen Rundfunks, hat eine Umfrage darüber gestartet, ob man Yuval Raphael, eine Überlebende der Massaker des 7. Oktobers, vom ESC ausschließen soll

von Johannes Boie  15.05.2025

Mirna Funk

»In Tel Aviv bin ich glücklich«

Seit einem Jahr lebt die Berliner Autorin in Israel. Nun hat sie einen Reiseführer geschrieben. Mit uns spricht sie über Lieblingsorte, Israel in den 90er-Jahren und Klischees

von Alicia Rust  15.05.2025

Yael Adler

»Mir geht es um Balance, nicht um Perfektion«

Die Medizinerin über die Bedeutung von Ballaststoffen, darmfreundliche Ernährung als Stimmungsaufheller – und die Frage, warum man trotzdem auch mal eine Bratwurst essen darf

von Ayala Goldmann  15.05.2025

Basel

Israel und Österreich im zweiten ESC-Halbfinale

Beim ESC werden die letzten zehn Finalplätze vergeben. 16 Länder treten an, darunter Yuval Raphael für Israel. Auch JJ aus Österreich und das Duo für Deutschland, Abor & Tynna, stehen auf der Bühne

 15.05.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Tassen, Leggings, Mähnen: Auf der Suche nach dem Einhorn

von Nicole Dreyfus  14.05.2025

Zahl der Woche

30 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 14.05.2025

Mythos

Forscher widerlegen Spekulation über Olympia-Attentat 1972

Neue Recherchen widersprechen einer landläufigen Annahme zum Münchner Olympia-Attentat: Demnach verfolgten die Terroristen die Geschehnisse nicht am Fernseher. Woher die falsche Erzählung stammen könnte

von Hannah Krewer  14.05.2025