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»Schön irre: David Albahari

Seine Werke stürzen den Leser in einen Strudel aus fiktionaler Wahrheit und Lüge. »Schreiben ist eine Art schönes Irresein«, sagt David Albahari. 1948 geboren, wuchs er in Zemun, dem jüdischen Viertel Belgrads, auf, studierte Anglistik und veröffentlichte mit 25 Jahren seinen ersten Kurzgeschichtenband. Der Zerfall Jugoslawiens vertrieb auch Albahari, der 1991 Vorsitzender des Verbandes der jüdischen Gemeinden Jugoslawiens geworden war, aus seiner Heimat. 1994 wanderte der Schriftsteller ins kanadische Calgary aus – zu eng war ihm damals das politische Klima Serbiens geworden. Erst im freiwillig gewählten Exil konnten dann seine wichtigsten Bücher entstehen: Mutterland, die Familiengeschichte seiner Mutter, in der Sprache, Identität und Vertreibung thematisiert werden; Götz und Meyer über zwei SS-Offiziere, die zu willigen Vollstreckern der Todesmaschinerie werden. Die Geschichte der Juden im ehemaligen Jugoslawien grundiert alle Bücher Albaharis, auch den Roman Die Ohrfeige, der den Belgrader Stadtteil Zemun in eine Welt voller geheimnisvoller Zeichen verwandelt. Zuletzt veröffentlichte der Autor 2009 bei Eichborn den Roman Ludwig, ein Buch über die Hassliebe und den Ideenklau zwischen zwei Schriftstellern. »Am Ende werden alle meine Helden auf gewisse Weise verrückt, obwohl ich beim Schreiben nie diese Absicht verfolgt habe.« Ursula Escherig porträtiert den Schriftsteller. ja

»Eine Art schönes Irresein. David Albaharis Schreiben zwischen Calgary und Belgrad«. Deutschlandradio Kultur, Dienstag, 27. April, 19.30 Uhr

Berlin

Margot Friedländer: Levit kämpft bei Deutschem Filmpreis mit Tränen

Beim Deutschen Filmpreis nutzt Igor Levit die Bühne, um der verstorbenen Holocaust-Zeugin Margot Friedländer zu gedenken. Dabei muss der Starpianist mehrmals um Fassung ringen. Im Saal wird es still

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Porträt

Ein Jahrhundertleben

Tausende Schüler in Deutschland haben ihre Geschichte gehört, noch mit über 100 Jahren trat sie als Mahnerin auf. Margot Friedländer war als Holocaust-Zeitzeugin unermüdlich

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Nachruf

Trauer um Holocaust-Überlebende Margot Friedländer 

Mit fast 90 kehrte Margot Friedländer zurück nach Berlin, ins Land der Täter. Unermüdlich engagierte sich die Holocaust-Zeitzeugin für das Erinnern. Nun ist sie gestorben - ihre Worte bleiben

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Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 09.05.2025

Interview

»Es gilt für mich eine Null-Toleranz-Politik gegen Antisemitismus«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über seine erste Amtshandlung, seine Vorgängerin Claudia Roth und den Umgang mit der antisemitischen BDS-Bewegung

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Julia Bernstein

»Nichts ist mehr wie zuvor«: Wie junge jüdische Münchner den 7. Oktober erleben

»Jüdisch oder gar israelisch zu sein, ist heute in Deutschland eine äußerst politische Angelegenheit oder gar für manche eine Provokation«, schreibt unsere Autorin

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Konzerte

Große Gefühle

Musiker des Israel Philharmonic Orchestra und der Münchner Philharmoniker spielen gemeinsam

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New York

»Ich schlief zeitweise im Central Park«

»Transformers«-Star Shia LaBeouf erzählt von einem ungewöhnlichen Schlafplatz während der Proben für ein Theaterstück

 09.05.2025

Statistik

Dieser hebräische Jungenname bleibt der beliebteste in Deutschland

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat sich für ihre Erhebung die Daten deutscher Standesämter angeschaut

 08.05.2025