Hören

»Schön irre: David Albahari

Seine Werke stürzen den Leser in einen Strudel aus fiktionaler Wahrheit und Lüge. »Schreiben ist eine Art schönes Irresein«, sagt David Albahari. 1948 geboren, wuchs er in Zemun, dem jüdischen Viertel Belgrads, auf, studierte Anglistik und veröffentlichte mit 25 Jahren seinen ersten Kurzgeschichtenband. Der Zerfall Jugoslawiens vertrieb auch Albahari, der 1991 Vorsitzender des Verbandes der jüdischen Gemeinden Jugoslawiens geworden war, aus seiner Heimat. 1994 wanderte der Schriftsteller ins kanadische Calgary aus – zu eng war ihm damals das politische Klima Serbiens geworden. Erst im freiwillig gewählten Exil konnten dann seine wichtigsten Bücher entstehen: Mutterland, die Familiengeschichte seiner Mutter, in der Sprache, Identität und Vertreibung thematisiert werden; Götz und Meyer über zwei SS-Offiziere, die zu willigen Vollstreckern der Todesmaschinerie werden. Die Geschichte der Juden im ehemaligen Jugoslawien grundiert alle Bücher Albaharis, auch den Roman Die Ohrfeige, der den Belgrader Stadtteil Zemun in eine Welt voller geheimnisvoller Zeichen verwandelt. Zuletzt veröffentlichte der Autor 2009 bei Eichborn den Roman Ludwig, ein Buch über die Hassliebe und den Ideenklau zwischen zwei Schriftstellern. »Am Ende werden alle meine Helden auf gewisse Weise verrückt, obwohl ich beim Schreiben nie diese Absicht verfolgt habe.« Ursula Escherig porträtiert den Schriftsteller. ja

»Eine Art schönes Irresein. David Albaharis Schreiben zwischen Calgary und Belgrad«. Deutschlandradio Kultur, Dienstag, 27. April, 19.30 Uhr

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Antisemitismus

Schlechtes Zeugnis für deutsche Schulen

Rapper Ben Salomo schreibt über seine Erfahrungen mit judenfeindlichen Einstellungen im Bildungsbereich

von Eva M. Grünewald  04.12.2025

Literatur

Königin Esther beim Mossad

John Irvings neuer Roman dreht sich um eine Jüdin mit komplexer Geschichte

von Alexander Kluy  04.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter, Imanuel Marcus  04.12.2025