Biennale Venedig

Schimmel im Bauhaus

»Jesreel Valley in the Dark« aus Polyurethanen, Kaffee und Zucker Foto: Claudio Franzini

»Sun Stand Still« – mit diesem Beitrag will der Israeli Gal Weinstein dem Universum auf der 57. Biennale in Venedig Ruhe verordnen. Denn der israelische Pavillon, den er gestaltet hat, ist ein Aufruf zum Innehalten und zur Reflexion.

Architektur Er befindet sich in einem Gebäude mit Bauhaus-Merkmalen, das 1952 eingeweiht wurde, hat kahle Wände, flächendeckend Schimmelflecken, und in den Ecken gibt es verdächtig dunkle Stellen. Weinstein hat in seinem Pavillon bewusst eine Umgebung geschaffen, die in starkem Gegensatz zur Klarheit der architektonischen Linie steht.

Der Künstler huldigt in der israelischen Repräsentanz der Giardini dem Verfall, um das Publikum wieder einmal durchatmen zu lassen – so paradox das auch klingen mag. Tatsächlich entstand der Schimmel nicht einmal vor Ort. Er wurde eingeflogen aus Tel Aviv, wo der 46-jährige Künstler sein Atelier hat. Bis Ende November sind die israelischen Schimmelkulturen noch auf den venezianischen Wänden zu sehen.

www.labiennale.org

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über den israelischen Pavillon in unserer Ausgabe am Donnerstag.

Hollywood

Ist Timothée Chalamet der neue Leonardo DiCaprio?

Er gilt aktuell als einer der gefragtesten Schauspieler. Seine Karriere weckt Erinnerungen an den Durchbruch des berühmten Hollywood-Stars - der ihm einen wegweisenden Rat mitgab

von Sabrina Szameitat  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  21.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  21.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  21.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Ab jetzt nur noch mit Print-Abo oder Es gibt viele Gründe, auf 2026 anzustoßen

von Katrin Richter  20.12.2025