50. Filmfestival Toronto

Russell Crowe spielt Hermann Göring

Das Internationale Filmfestival Toronto findet im September 2025 zum 50. Mal statt Foto: picture alliance / Anadolu

In Toronto werden im September traditionell die roten Teppiche ausgerollt – 2025 aber nicht nur für Stars und Filmemacher, sondern - zumindest symbolisch - auch für das Filmfest selbst. Denn das Toronto International Film Festival (TIFF) feiert 50-jähriges Bestehen.

Eröffnet wird die Jubiläumsausgabe heute Abend (Ortszeit) mit der Weltpremiere von »John Candy: I Like Me«, einer Hommage an die kanadische Comedy-Legende. Regie führte Colin Hanks, produziert hat den Film unter anderem Ryan Reynolds. Insgesamt stehen bis zum 14. September mehr als 290 Filme aus knapp 50 Ländern auf dem Programm.

Was 1976 noch klein unter dem Titel »Festival of Festivals« begann, gilt heute als wichtigste Bühne der Branche in Nordamerika. »Wir schreiben nicht nur Festivalgeschichte, wir kuratieren mit unserer Auswahl auch den Filmkanon«, sagt der CEO des Festivals, Cameron Bailey, der Deutschen Presse-Agentur.

Vor allem habe das TIFF bewiesen, »dass es global denkt – mit großer Offenheit für Filme aus Asien, Lateinamerika, Afrika und dem Iran«. Die Filmwelt treffe sich in Toronto, die besondere Nähe zwischen Publikum und Stars bleibe dabei weiter ein zentraler Fokus. 

Zu den prominenten Gästen zählen in diesem Jahr Angelina Jolie, die im Mode-Drama »Couture« zu sehen ist, sowie Russell Crowe, der in »Nuremberg« den NS-Verbrecher Hermann Göring spielt. Außerdem soll der Dokumentarfilm »The Road Between Us: The Ultimate Rescue« gezeigt werden, der den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 aus israelischer Perspektive erzählt. 

Der Regisseur Baz Luhrmann stellt seine Konzert-Doku »EPiC: Elvis Presley in Concert« vor. Erwartet werden außerdem Keanu Reeves, Idris Elba und Kirsten Dunst. 

Weltpremiere feiert Agnieszka Hollands Film »Franz« über Franz Kafka

Auch das deutsche Kino spielt eine Rolle. Weltpremiere feiern Joscha Bongards »Babystar« und Agnieszka Hollands »Franz« über Franz Kafka. Die deutsche Schauspielerin Nina Hoss erhält den TIFF Tribute Performer Award und ist zudem in Nia DaCostas Ibsen-Interpretation »Hedda« zu sehen.

»TIFF ist das wichtigste Tor zur nordamerikanischen Filmbranche und eine Startrampe – für Filme, Regisseure und Karrieren«, sagt Simone Baumann, die Geschäftsführerin von German Films. 

2025 reisen 21 deutsche Beiträge und Koproduktionen nach Toronto. Das Festival sei zudem ein wichtiger Teil der Oscar-Kampagne: »Das Momentum für unseren diesjährigen Beitrag »In die Sonne schauen« könnte nicht besser sein.«

Am Sonntag, 14. September, wird der TIFF-Siegerfilm verkündet, den in Toronto traditionell das Publikum wählt, bevor das Festival mit Anne Émonds romantischer Komödie »Peak Everything« abgeschlossen wird. dpa

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